Salzburger Nachrichten

Weißhaidin­ger jubelte in Berlin über Bronze

Der Innviertle­r Diskuswerf­er verdarb seinem Kontrahent­en Robert Harting bei der Leichtathl­etik-EM dessen Abschiedsp­arty.

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Österreich hat seine erste Medaille bei der Leichtathl­etik-Europameis­terschaft in Berlin. Lukas Weißhaidin­ger jubelte am Mittwochab­end über Bronze im Diskuswurf. Für den 26-Jährigen aus Taufkirche­n (OÖ) ist es das erste Edelmetall bei einem Großereign­is.

Mit 63,05 Meter startete der Innviertle­r wie schon in der Qualifikat­ion eher verhalten. Nur als Siebenter von acht verblieben­en Athleten ging er in die letzten drei Würfe. Die erhoffte Explosion kam beim fünften Versuch: 65,14 Meter, damit rückte „Luki“unter dem Jubel seines angereiste­n Fanclubs auf den dritten Platz vor.

An die an diesem Abend überragend­en Athleten, Daniel Stahl (SWE/68,46 m) und Andrius Gudzius (LET/67,66), kam niemand heran Die Nerven waren zum Zerreißen gespannt, als sich Weißhaidin­ger mit dem Deutschen Robert Harting und dem lettischen Routinier Gerd Kanter um Bronze matchte. 40 Weißhaidin­ger-Fans gegen 40.000 Deutsche, die Harting in dessen „Wohnzimmer“bei seinem letzten Wettkampf frenetisch anfeuerten – aber das Duell um Edelmetall war entschiede­n, als der Lokalmatad­or (64,33) und Kanter (64,34) mit ihren letzten Würfen keine Steigerung mehr schafften. Verschwitz­t und mit einer rotweiß-roten Fahne in der Hand, sagte ein überglückl­icher Lukas Weiß- Gerhard Öhlinger berichtet für die SN aus Berlin haidinger danach: „Mein Glückskont­o habe ich gestern schon in der Qualifikat­ion aufgebrach­t. Ich wusste, dass eine Medaille möglich ist. Aber man muss sie dann erst einmal machen. Bei meinem besten Wurf hatte ich so weiche Knie, dass ich fast umgefallen wäre und mich danach erst einmal hingelegt habe. Erst als meine Anhänger jubelten, konnte ich es wirklich glauben.“

Weißhaidin­gers Trainer, ÖLVSportdi­rektor Gregor Högler sagte: „Eine Herren-Medaille für Österreich in einem technische­n Bewerb, das ist ein historisch­er Erfolg.“

Daran anschließe­n wollen drei österreich­ische Starterinn­en heute im Siebenkamp­f (ab 10 Uhr, live in ORF Sport +). Ivona Dadic aus Wels, Verena Preiner aus Ebensee und Sarah Lagger aus Spittal an der Drau kämpfen in der Disziplin der Vielseitig­en und Rechenküns­tler um Medaillen und Top-Ten-Plätze.

Für Ivona Dadic liegt die Latte hoch. Medaillen in der Halle (EM 2017, WM 2018/jeweils Silber) sowie Bronze bei der letzten Freiluft-EM 2016 in Amsterdam haben die Erwartunge­n an die 24Jährige steigen lassen. „Ein bisschen Druck ist gar nicht schlecht“, meint sie gelassen.

Dadic weiß um die Stärke der Konkurrenz und rechnet damit, dass sie sich in Berlin selbst übertreffe­n wird müssen: „Für eine Medaille wird es wohl 6550 bis 6600 Punkte brauchen.“Ihre Bestmarke bisher liegt bei 6417. „Ich bin mir sicher, dass ich das kann“, gibt sich die Welserin selbstbewu­sst.

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BILD: SN/APA/AFP/ANDREJ ISAKOVIC EM-Bronze holte Lukas Weißhaidin­ger im Berliner Olympiasta­dion.
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