Einbrecher halten die Ermittler auf Trab
Heuer bereits 369 Anzeigen: Entgegen dem österreichweiten Trend steigt in Salzburg die Zahl der Einbrüche in Wohnungen und Häuser.
SALZBURG. 88 Anzeigen pro Tag: Salzburgs Polizei hatte im ersten Halbjahr 2018 gehörig Arbeit. 15.996 Anzeigen gab es gesamt, im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ist die Anzahl damit um 1,9 Prozent gesunken. Angestiegen sind – entgegen dem österreichweiten Trend – die Zahl der Einbrüche in Wohnungen und Häuser. 369 Anzeigen hatten die Ermittler zu bearbeiten, im ersten Halbjahr 2017 waren es 327. Der Grund für die vermehrten Anzeigen? „Einbrecher ziehen meistens nach ihren Taten weiter. In diesem Jahr dürften sie vermehrt in Salzburg Station gemacht haben“, sagt Polizeisprecherin Nina Laubichler.
In jüngster Vergangenheit konnte die Polizei jedoch gleich mehreren Einzeltätern und Banden das Handwerk legen. Mindestens 100 Delikte scheinen ge- klärt. „Die Täter sitzen in U-Haft oder es gibt europaweite Haftbefehle“, sagt Laubichler.
Die Aufklärungsraten bei Wohnungseinbrüchen seien weit höher als die Gesamtzahlen der Kriminalstatistik. „Wir liegen in diesem Bereich deutlich über der 50Prozent-Marke“, sagt die Polizeisprecherin. Erst kürzlich legten die Ermittler einer Bande das Handwerk, die für mehrere Einbrüche zwischen Februar und März verantwortlich sein soll.
Bei Straftaten im Internet ist die Polizei hingegen oft chancenlos. Online-Betrügereien, Hacker-Attacken oder Erpressungen stiegen im Halbjahr 2018 weiter an. 454 Fälle wurden angezeigt, im Vorjahreszeitraum waren es noch 395. Die Suche nach den meist unbekannten Tätern gleicht oft dem Kampf gegen Windmühlen: Die Täter agieren fast immer von anderen Ländern aus. Einen direkten Kontakt zu den Opfern gibt es meist nicht.
Rückläufig sind die Anzeigen wegen Gewaltdelikten (minus 6,3 Prozent), wegen Kfz-Diebstählen (minus 23,6 Prozent) und betreffend Wirtschaftskriminalität (minus 1,7 Prozent). Dennoch ist das subjektive Sicherheitsgefühl innerhalb der Bevölkerung oft niedriger als die hohen Aufklärungsraten. „Österreich ist eines der sichersten Länder weltweit“, sagt Laubichler.
Der Anteil ausländischer Straftäter lag laut Kriminalstatistik bei sämtlichen Delikten bei 43,8 Prozent. Deutsche stellen dabei mit Abstand die größte Tätergruppe.
„Österreich ist eines der sichersten Länder.“