Lange Arbeitszeiten schaden der Gesundheit
Viel wurde über Fragen wie Kinderbetreuung oder Überstundenzuschläge rund um 12/60 diskutiert. Aber auch wie gesundheitsschädlich langes Arbeiten ist, zeigen zahlreiche Fälle aus der AK-Beratung. So wie ein Salzburger, der fast 2 Jahre durchgehend regelmä
Diagnose Burn-out: Herr K. kam völlig verzweifelt und erschöpft in die Arbeiterkammer. Er hat mehr als 2 Jahre über seine Kräfte hinaus gearbeitet: Mit „vollem Einsatz“für den Job (im Außendienst) hat er regelmäßig Überstunden gemacht, Urlaub aufgespart und war oft auch am Wochenende und Feierabend für seinen Chef erreichbar.
Plötzlich ging nichts mehr: Krankenstand. Zuerst 3 Wochen, dann 6 und schließlich waren es 6 Monate.
60 Stunden gehen auf Herz und Hirn
Arbeitszeiten über 55 Stunden pro Woche bzw. über 10 Stunden pro Tag steigern das Schlaganfallrisiko um 33 und das Herzinfarktrisiko um 13 Prozent im Vergleich zu 40 Stunden pro Woche. Lange und unbestimmte Arbeitszeiten fördern auch das Risiko einer Erschöpfungsdepression (Burnout) massiv.
Und sie schaden dem Gehirn: Bereits bei Arbeitszeiten von 40 Stunden pro Woche werden Aufmerksamkeitsspanne, Erinnerungsvermögen sowie die Fähigkeit, erlerntes Wissen und Erfahrungen sinnvoll anzuwenden, stark beeinträchtigt.
AK: Umdenken ist notwendig
AK-Präsident Peter Eder: „Von vielen Betriebsbesuchen weiß ich, wie hart viele Menschen für ihr Geld arbeiten. Und bereits jetzt sind viele am Limit. Ich appelliere an die Politik und an die unternehmerische Verantwortung, umzudenken. Oder zumindest im Gegenzug mehr und längere Erholungsphasen für die Beschäftigten anzudenken. Komplett erschöpfte Mitarbeiter können nicht im Interesse der Betriebe sein.“