Profilierung anstatt Notwendigkeit?
Es gehe darum ein Angebot zu schaffen, so Frau Klambauer (Neos) im Lokalteil der SN vom 23. Juli 18. Die Neos wollen Pilotprojekte fördern, in denen Kindergärten auch am Wochenende offen haben, so lautete es im Bericht weiter. Doch braucht das jemand? Gerne zahle ich meine Steuern, da ich den sozialen Status, den wir hier (noch) in Österreich haben, sehr schätze. Nun erwartet man sich auch, dass gut geprüft wird, wofür diese Gelder verwendet werden. In diesem Fall wirkt es so, als ob es sich um einen Wahlkampf-Gag handelt – oder gibt es Bedarfsermittlungen? Dann bitte ich darum.
Oft wird von verlängerten Öffnungszeiten in Kindergärten gesprochen, nur danach beginnt der „Ernst des Lebens“. Wohin gehen die Kinder am Nachmittag, wenn sie in die Schule kommen? Nicht jede Volksschule hat eine Nachmittagsbetreuung, und die Betreuungseinrichtungen sind meist überfordert, da oft „anspruchsvolle“Kinder „abgegeben“werden. In der Volksschule kommen die Kinder zum Teil schon vor 12 Uhr nach Hause – sind sie dann alt genug, um alleine zu bleiben?
Es soll allen Müttern freigestellt sein, ob sie früh wieder arbeiten beginnen oder so lange wie möglich beim Kind zu Hause bleiben wollen. Beides sollte unterstützt werden, doch die Politik um die Kindergärten wirkt wie eine Falle: Man wird schnell wieder in den Job gedrängt, später kann man nicht mehr zurück und jede/-r „wurschtelt“sich durch. Manuela Lindtner