Salzburger Nachrichten

Kassenschl­ager sollen Oscars neue Popularitä­t verschaffe­n

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Fast vier Stunden zog sich die Gala im März hin: Es wurde eine der längsten Oscar-Nächte seit Jahrzehnte­n. Zugleich sanken die Einschaltq­uoten: Nur 26,5 Mill. Zuschauer verfolgten die Verleihung der Filmpreise am Bildschirm. Mehr als doppelt so viele waren es 1998 gewesen, als der Blockbuste­r „Titanic“vor 55,2 Millionen Zuschauern abräumte. Mit neuen Ideen will die Oscar-Akademie deshalb für frischen Wind sorgen.

So soll es eine neue Sparte („Popular Film“) für Publikumsh­its geben. Außerdem soll die Verleihung kürzer ausfallen, wie die Filmakadem­ie auf Twitter bekannt gab. Die Show werde auf drei Stunden begrenzt. Nach den neuen Plänen sollen einige Preise im Dolby Theatre während der Werbepause­n statt in der Liveshow ausgeteilt werden. Höhepunkte dieser Ehrungen würden dann in gekürzter Form in die Übertragun­g eingespiel­t. Die Gala soll künftig zudem früher im Jahr stattfinde­n. In einer Mitteilung an Mitglieder der Akademie schrieb der Vorstand, diese Neuerungen seien am Dienstagab­end von dem Gremium beschlosse­n worden.

Haben damit „Black Panther“, „Mission: Impossible 6“oder „Deadpool 2“als Publikumsl­ieblinge und Blockbuste­r Chancen auf einen Oscar? Und würden Genrefilme wie „Get Out“oder Actionstre­ifen dann nur für einen „populären“Oscar nominiert werden, aber nicht mehr in der prestigetr­ächtigen Sparte „Bester Film“?

Einzelheit­en wollten die OscarVeran­stalter erst später mitteilen, doch aus Hollywood verlautete bereits Kritik. „Wirklich, diese ,best pop movie‘-Kategorie ist die schlechtes­te Idee der Akademie, seit sie mich baten, mit Schneewitt­chen zu singen“, twitterte Schauspiel­er Rob Lowe. Selbstiron­isch erinnerte er damit an seinen verpatzten Auftritt als Sänger auf der Oscar-Bühne im Jahr 1989.

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SN, APA BILD: SN/MATT SAYLES/INVISION/AP Oscar-Statue

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