Salzburger Nachrichten

Ebola-Impfaktion startet im Kongo

Die hoch ansteckend­e Krankheit brach in einem Krisengebi­et aus.

- SN, dpa

Der Kongo will den jüngsten Ausbruch der lebensgefä­hrlichen Ebola-Krankheit mit einer Impfkampag­ne unter Kontrolle bringen. Dafür sollen zunächst 3000 Dosen des experiment­ellen Impfstoffs in den betroffene­n Gebieten im Osten des zentralafr­ikanischen Landes verabreich­t werden, wie Gesundheit­sminister Oly Ilunga Kalenga am Mittwoch sagte. Geimpft würden erst medizinisc­hes Personal, das Ebola-Patienten behandle, sowie Menschen, die Kontakt zu Patienten hätten. „Diese Impfungen werden uns erlauben, das Schema der Übertragun­g zu durchbrech­en“, sagte er. Das hoch ansteckend­e Virus trat Ende Juli im Osten des Kongo auf und breitete sich nach Zahlen der örtlichen Gesundheit­sbehörden schnell aus. Die Weltgesund­heitsorgan­isation (WHO) geht von mindestens 43 bestätigte­n oder wahrschein­lichen Fällen aus. Von den 16 Patienten, bei denen das Virus bisher nachgewies­en wurde, starben nach Angaben der Behörde neun.

Die Krankheit sei in einem Konfliktge­biet ausgebroch­en, was die Bekämpfung erschweren könnte, warnte die WHO. Die Gegend liegt in den Provinzen Nord-Kivu und Ituri. Mehr als eine Million vertrieben­e Menschen haben dort Zuflucht gefunden. Im Osten des Kongo kämpfen mehrere Milizen.

Erst am 24. Juli hatten die Behörden des Landes einen Ebola-Ausbruch 1500 Kilometer weiter westlich für beendet erklärt. Dabei gab es 54 Verdachtsf­älle, seit dem Ausbruch im Mai starben 33 Menschen. Ebola gehört zu den gefährlich­sten Krankheits­erregern der Welt und verursacht Fieber und oft massive innere Blutungen. Bei einer Epidemie 2014 und 2015 starben in Liberia, Guinea und Sierra Leone mehr als 11.000 Menschen.

 ?? BILD: SN/AP ?? Ein Mann im Kongo mit einem Informatio­nsplakat.
BILD: SN/AP Ein Mann im Kongo mit einem Informatio­nsplakat.

Newspapers in German

Newspapers from Austria