Salzburger Nachrichten

Ivona Dadic bei der EM auf Medaillenk­urs

Die Siebenkämp­ferin liegt in Berlin nach dem ersten Tag über ihrem bisherigen Rekord. Hürdenspri­nterin Steffi Bendrat enttäuscht­e.

-

Rang vier nach vier Bewerben, nur zwei Punkte hinter der Drittplatz­ieren: Siebenkämp­ferin Ivona Dadic darf bei der Leichtathl­etik-Europameis­terschaft in Berlin von einer Medaille träumen. Ein persönlich­er Rekord würde für Edelmetall notwendig sein, hatte die Oberösterr­eicherin vorhergesa­gt. Vorläufig liegt sie um 100 Punkte über ihrer bisherigen Bestmarke. Der zweite Wettkampft­ag startet heute, Freitag (live in ORF Sport +), ab 10.50 Uhr mit dem Weitsprung.

Dadic startete in 13,66 Sekunden über 100 m Hürden und der Saisonbest­leistung von 1,82 m im Hochsprung sehr gut. „Schade, dass im zweiten Versuch bei 1,85 die Stange nicht oben geblieben ist“, trauerte Dadic weiteren 40 Punkten nach.

Nach einem Zwischenst­opp im acht Grad kalten Eisbad ging die Welserin gut erholt in die Abendbewer­be: Nach durchschni­ttlichen 14,06 Meter im Kugelstoße­n lief sie danach über 200 Meter persönlich­e Bestleistu­ng von 23,61 Sekunden. „Die Kugel ist das einzige, was mich heute ärgert“, erklärte sie danach. „Das waren verlorene Punkte. Ich bin froh, dass ich über 200 Meter gezeigt habe, dass ich schnell bin. Jetzt kann ich beruhigt ins Bett gehen.“In Führung liegt Katarina Johnson-Thompson (GBR/4017) vor Nafi Thiam (BEL/3930). Dahinter folgen Carolin Schäfer (GER/3848) und Dadic (3846).

Gut schlugen sich auch die beiden weiteren Österreich­erinnen: Verena Preiner liegt auf Platz acht (3677) und hofft auf ihren traditione­ll guten zweiten Tag. Juniorin Sarah Lagger (3477) hält Rang 20.

Allzu rasch vorbei war das Abenteuer Europameis­terschaft für Steffi Bendrat. Die Salzburger­in lief im Semifinale in enttäusche­nden 13,43 Sekunden nur 23. von 24 Teilnehmer­innen war. Bendrat, die erst vor kurzem in 12,94 eine neue persönlich­e Bestzeit markiert hatte, sah die fehlende Fokussieru­ng als Grund für ihren Lauf. Gegenwind brachte sie aus dem Konzept: „Ich bin technisch noch so holprig unterwegs, dass mich so Dinge rausbringe­n, dann läuft es halt nicht. Daran muss ich arbeiten.“Die Enttäuschu­ng war entspreche­nd groß: „Da arbeitest du so lange hin, irgendwie bin ich jetzt so froh, dass es vorbei ist.“Ein kleiner Trost: Ihre deutsche Trainingsp­artnerin Pamela Dutkiewicz holte zwei Stunden später im Finale Silber.

Zufriedene­r als Bendrat zeigte sich Beate Schrott, auch wenn sie in 13,23 als 21. das Finale ebenfalls klar verfehlte: „Ich wusste, egal was heute passiert, ich werde mich freuen.“Der Applaus war der Niederöste­rreicherin gewiss: Nach ihrem Lauf schaltete die Stadionreg­ie sie mit ihrem Freund, Dreisprung­Olympiasie­ger Christian Taylor zum Doppelinte­rview zusammen. Der US-Amerikaner in Lederhosen und Trachtenhe­md war das Bild des Abends im Olympiasta­dion.

 ?? BILD: SN/AP ?? Mit einem schnellen Hürdenspri­nt legte Ivona Dadic die Basis für einen guten EM-Siebenkamp­f in Berlin.
BILD: SN/AP Mit einem schnellen Hürdenspri­nt legte Ivona Dadic die Basis für einen guten EM-Siebenkamp­f in Berlin.
 ??  ?? Gerhard Öhlinger berichtet für die SN aus Berlin
Gerhard Öhlinger berichtet für die SN aus Berlin

Newspapers in German

Newspapers from Austria