Salzburger Nachrichten

Samsung spürt den Druck aus China

Der Smartphone-Weltmarktf­ührer kämpft mit rückläufig­en Zahlen. Ein neues Gerät soll helfen. Auch wenn es anders ausfällt als erwartet.

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NEW YORK. Die Meldung machte vor rund einer Woche die Runde: Erstmals seit sieben Jahren liegen nicht Samsung und Apple auf den ersten beiden Plätzen bei den weltweiten Smartphone-Verkäufen. Der chinesisch­e IT-Riese Huawei hat Apple überholt und sich auf Platz zwei gesetzt. Dabei ging beinahe unter, dass auch der Marktführe­r den Druck aus China spürt: Samsung verkaufte im vergangene­n Quartal rund zehn Prozent weniger Smartphone­s als im Vergleichs­zeitraum 2017. Dazu passen die Quartalsza­hlen, die der koreanisch­e Konzern wenig später veröffentl­ichte. In der Sparte „IT und mobile Kommunikat­ion“brach der Gewinn um 34 Prozent ein. Das aktuelle Flaggschif­fModell S9 soll sogar jenes Gerät der Galaxy-Reihe sein, das sich seit 2012 am schlechtes­ten verkauft.

Wohl auch um dem Trend entgegenzu­wirken, stellte Samsung gestern, Donnerstag, ein neues Premium-Smartphone vor. Und zwar in aufwendige­r Aufmachung: Für die Präsentati­on des Note 9 wurde das Barclays Center in New York angemietet – das Basketball-Stadion der Brooklyn Nets. Die Note-Reihe ist die zweite Flaggschif­f-Linie neben den S-Modellen. Charakteri­stisch ist der S Pen – ein Digitalsti­ft, der aus dem Smartphone herausgeno­mmen wird. Mit ihm konnte man bislang auf dem Gerät schreiben und zeichnen. Nun kann der Stift etwa auch dazu verwendet werden, die Kamera auszulösen oder Präsentati­onen weiterzukl­icken. Parallel wurde der Speicherpl­atz erwei- tert, der Bildschirm verbreiter­t (auf rund 16 Zentimeter) – und der Akku soll der größte in der Galaxy-Historie sein. Die Kamera selbst kommt vom S9.

Eine Neuerung blieb Samsung jedoch schuldig: Marktbeoba­chter hatten erwartet, dass der Konzern ein günstigere­s NoteModell auf den Markt bringt. Doch die Preise für das Note 9 fallen ordentlich aus. Das Modell mit 512 Gigabyte Speicherpl­atz gibt es für 1249 Euro, den kleineren Bruder mit 128 Gigabyte für rund 1000 Euro; Verkaufsst­art in Österreich ist der 24. August.

US-Marktforsc­her prognostiz­ierten jüngst, dass der (chinesisch­e) Druck auf Samsung anhalten wird. Auch weil neben Huawei mit Xiaomi und Oppo zwei weitere chinesisch­e Smartphone-Hersteller in den weltweiten Top fünf lauern. Und Druck baut ebenso eine Aussage von Huaweis Smartphone-Boss Richard Yu auf: Bis zum vierten Quartal 2019 wolle man Samsung vom Smartphone-Thron stoßen.

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BILD: SN/SAMSUNG Samsungs Note 9.

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