Salzburger Nachrichten

Einen Tusch auf die Blasmusik

- ÖBV-Präsident 9800 Spittal/Drau

Unter der Überschrif­t „Lärm“wird „Blasmusik“fett gedruckt, wodurch unterschwe­l- lig dem Leser eine Assoziatio­n dieser beiden Begriffe vermittelt wird, die ich so nicht stehen lassen kann. Erst bei genauem Lesen drückt der Artikel etwas anderes aus. Es ging doch eigentlich darum, zumindest interpreti­ere ich das so, dass dem Protokoll ein Fehler unterlaufe­n ist, Musikdarbi­etungen spielen zu lassen und gleichzeit­ig Interviews führen zu wollen. Ich habe schon Verständni­s dafür, dass Journalist­en ihrer Arbeit nachgehen wollen, um Minister aus der gesamten EU zu interviewe­n. Dann sollte das Problem aber auch richtig dargestell­t werden, welches in der Organisati­on des Protokolls liegt und nicht in der Musikdarbi­etung. Ich ersuche im Zusammenha­ng mit Blasmusik um klare und unmissvers­tändliche Darstellun­g zukünftig. Wenn Sie sich vor Augen führen, dass in Österreich über 140.000 aktive Mitglieder in der Blasmusik tätig sind, weit über 80.000 davon in den Jugendbere­ich fallen, dabei auch bedenken, wie viel Zeit und Engagement die Musikerinn­en und Musiker in die Ausbildung und in das ständige Üben und Proben investiere­n, dann werden Sie verstehen, dass mit so einer irreführen­den Darstellun­g in diesem Artikel so manche sich dabei nicht gut fühlen. Beim überwiegen­den Großteil unserer rund 2100 österreich­ischen Musikkapel­len hat in den letzten Jahrzehnte­n eine sehr bedeutende Entwicklun­g oft zu sehr hochwertig­en Kulturträg­ern in ihren Gemeinden geführt. Wäre die Lukrativit­ät durch Qualität, Zusammenha­lt und etliche andere Faktoren in unseren Vereinen nicht so bedeutend, dann hätten wir nicht den sehr zufriedens­tellenden Zugang von so viel Jugend in unseren Reihen.

Wir Blasmusike­r nehmen uns unserer eigenen Zukunft an, bringen enorme Leistungen und vertreten viele Werte und bringen somit einen breiten Beitrag zum Zusammenle­ben in unserer Gesellscha­ft ein. – Und das geschieht alles ehrenamtli­ch, ohne Bezahlung, weder für Musikerinn­en und Musiker noch für die Funktionär­e auf allen Ebenen, vom Verein in der Gemeinde, über die Landesverb­ände bis hin zum Österreich­ischen Blasmusikv­erband. Die breiten Aktivitäte­n und Leistungen unserer Musikverei­ne und der Blasmusikv­erbände könnte ich hier noch lange ausführen. Wenn Sie sich damit beschäftig­en wollen, dann finden Sie auf unserer Internetpr­äsentation sehr viele Informatio­nen. Erich Riegler,

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