Kräftemessen der Automobilclubs
Die Standorte im Pinzgau sind heiß umkämpft. Der ARBÖ baut in Saalfelden um 1,7 Millionen einen neuen Stützpunkt. Und auch der ÖAMTC erweitert.
1,7 Millionen Euro gibt der ARBÖ für den neuen Stützpunkt in Saalfelden aus: Künftig können dort fünf Fahrzeuge gleichzeitig bearbeitet werden, ein E-Auto die Batterie laden und sechs Abschleppfahrzeuge und -anhänger parken, wenn sie nicht gerade im Einsatz sind. Und Einsätze gebe es viele im Pinzgau, sagt ARBÖ-SalzburgPräsident Manfred Gruber: 2000 Mal rückte der ARBÖ vergangenes Jahr nur im Pinzgau zu Autopannen aus. Im Frühjahr 2019 soll der 450 Quadratmeter große Neubau in Saalfelden fertig sein.
Bislang hat der ARBÖ Stützpunkte in Gastein, Tamsweg, Mondsee, Hallein, Bischofshofen, der Stadt Salzburg und Straßwalchen. Für den Standort Zell am See läuft 2019 der Mietvertrag aus. Die Investition in Saalfelden lohne sich, sagt Gru- ber: „Wir merken, wenn wir das Angebot verbessern, steigen die Mitgliederzahlen.“Das typische ARBÖ-Mitglied sei jemand, der sein Gebrauchtauto für den Weg zur Arbeit benötigte – „einer, der jeden Euro zwei Mal umdreht“. Finanziert wird das neue Gebäude durch Clubbeiträge und Leistungen, die etwa die Mechaniker erbringen.
Während beim ARBÖ gerade die Spaten in die Erde gedrückt werden, spaziert der ÖAMTCSalzburg-Präsident Erich Lobensommer im Norden von Saalfelden über ein leeres Grundstück. Eigentlich hätten im August die Bauarbeiten für den Stützpunkt starten sollen, in den der Club vier Millionen Euro investiert. 14 Personen sollen dort arbeiten. Doch kontaminiertes Erdreich und Änderungen des Gestaltungsbeirats haben den Baustart verzögert. „Wir denken, dass die Baufirma im September beginnen kann“, sagt Lobensommer.
Neben Saalfelden denken ÖAMTC und ARBÖ über einen Stützpunkt in Mittersill nach. Dann wäre der Anfahrtsweg bei Pannen im Oberpinzgau nicht so lang. Das klingt nach gegenseitigem Aufrüsten, nach einem Kräftemessen der Autofahrerclubs. „Ich bin ein Mensch, der für gesunden Wettbewerb ist. Ich habe da keine Berührungsängste“, sagt der ÖAMTC-Chef. Sein Club hat im Pinzgau 17.000 Mitglieder, der ARBÖ mehr als 4000. ARBÖChef Gruber gibt sich deshalb zurückhaltender. „Wir sind bescheiden. Einen Konkurrenzkampf wollen wir nicht.“
„Wenn wir das Angebot verbessern, steigen die Mitgliederzahlen.“ Manfred Gruber, ARBÖ