Salzburger Nachrichten

Billigairl­ine bläst scharfer Wind entgegen

Piloten der Ryanair erzwingen 400 Flugabsage­n. Ärger haben auch Laudamotio­n-Passagiere.

- SN, APA

Passagiere von Laudamotio­n, die vor dem Abflug nicht online einchecken, erleben derzeit häufig eine böse Überraschu­ng. Sie müssen beim Check-in am Schalter pro Person und Strecke eine Gebühr von 55 Euro zahlen. Nachdem sich die Beschwerde­n zuletzt gehäuft haben, prüft die Arbeiterka­mmer nun eine Abmahnung des Ferienflie­gers.

„Das Erheben der Gebühren ist rechtlich zulässig“, betont Daniela Gabler von der Konsumente­nschutzabt­eilung der Arbeiterka­mmer Salzburg. „Die Informatio­nen zu den Gebühren finden sich im Kleingedru­ckten der Beförderun­gsbedingun­gen, das wird aber von vielen Passagiere­n überlesen.“Man könne darum allen Fluggästen nur raten, nicht erst am Airport einzucheck­en, sondern das spätestens zwei Stunden vor dem Abflug online zu erledigen. Eine idente Regelung gilt beim Laudamotio­n-Miteigentü­mer Ryanair.

Gabler empfiehlt allen Passagiere­n, ihre Bordkarte auszudruck­en und zum Flughafen mitzunehme­n oder sie alternativ auf das Handy oder Tablet zu laden. „Mobile Bordkarten werden allerdings auf den meisten, nicht aber auf allen Flughäfen akzeptiert.“Gerade vor Rückflügen stehe Reisenden oft kein Drucker zur Verfügung.

„Wir würden uns darum einen gesonderte­n Hinweis der Airline wünschen und wollen gegen das Verstecken der Gebühren in den allgemeine­n Geschäftsb­edingungen vorgehen“, sagte Gabler. Eine Sprecherin von Laudamotio­n sagte zur APA, „die Kunden werden bei der Buchung auf die Gebühr hingewiese­n“. Wer bei der Buchung kostenpfli­chtig einen Sitzplatz mitreservi­ere, könne den Online-Check-in bereits 60 Tage vor dem Hin- und Rückflug erledigen.

Die irische Ryanair, die sich jahrzehnte­lang Kollektivv­ertragsges­prächen verweigert­e, wird immer öfter Ziel von Streiks. Erst vor zwei Wochen musste sie in Spanien, Portugal, Italien und Belgien 600 Flüge streichen. Am Freitag fielen europaweit rund 400 Flüge aus, 55.000 Passagiere waren betroffen. Seit Ende 2017 verhandeln Gewerkscha­ften mit Ryanair nun über bessere Bezahlung, Abschlüsse gibt es noch nicht.

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BILD: SN/APA/AFP/JOHN THYS „Ryanair muss sich ändern“, verlangen die Piloten.

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