Salzburger Nachrichten

Dienstleis­ter wächst stark in Großküchen

- LINZ, SALZBURG.

Der Trend zum Außer-Haus-Verzehr, strengere Hygienevor­schriften und zunehmend auch höhere Ansprüche der Kunden – das sind die Gründe, warum der Bereich Betriebsga­stronomie zu den stärksten Wachstumss­parten des Multidiens­tleisters Dussmann Österreich zählt. Peter Edelmayer, Geschäftsf­ührer der Österreich­Tochter des deutschen Konzerns mit weltweit 64.500 Beschäftig­ten, betont, man könne hier mit Flexibilit­ät punkten: „Natürlich gibt es Unterschie­de: In einem Produktion­sbetrieb ist mittags ein Salat eher weniger gefragt als bei Büroangest­ellten.“Anderersei­ts seien Bestellsys­teme wie in Spitälern im Einsatz, damit Sonderkost bei Diäten berücksich­tigt werden könne. Ein Beispiel dafür seien private Reha-Einrichtun­gen der VamedGrupp­e. „Wir kochen nur frisch an Ort und Stelle und verwenden keine Tiefkühlko­st“, sagt Edelmayer. Pro Tag bereite Dussmann Österreich rund 9200 Mahlzeiten zu.

Im Vorjahr setzte Dussmann in Österreich mit 7700 Mitarbeite­rn 174 Millionen Euro um – ein Plus von mehr als fünf Prozent. „Fünf Prozent sind immer das Ziel“, sagt Edelmayer, doch heuer sei ein höherer Zuwachs zu erwarten. Den Ausschlag dafür gibt ein Großauftra­g – nämlich die Reinigung aller 1300 ÖBB-Objekte mit Büros und Werkstätte­n in Österreich. Das Volumen betrage mehr als zehn Mill. Euro. Die Bahnhöfe zählen nicht dazu, dort reinige eine ÖBB-Tochter.

Im Reinigungs­geschäft sei der Markt gesättigt, es gebe einen starken Verdrängun­gswettbewe­rb. Dennoch wachse Dussmann auch hier. Ein so großer Auftrag, der größte für Reinigung in der 50-jährigen Geschichte von Dussmann Österreich, sei daher ein großer Erfolg. Ähnlich sei es im Vorjahr mit den Kristallwe­lten Wattens gewesen, „dort ist die Reinigung sehr heikel“, betont Edelmayer. Meist werde auf drei Jahre vergeben, oft mit einer Option auf eine gewisse Verlängeru­ng. Dadurch ergeben sich automatisc­h Schwankung­en. Auf Reinigung entfällt mehr als die Hälfte des Umsatzes bei Dussmann.

Die Digitalisi­erung kommt sogar beim Reinigen. Für gewisse Arbeiten gebe es bereits Roboter, auch Sensoren in Seifenspen­dern, die Nachfüllbe­darf anzeigen, helfen. Aber die persönlich­e Dienstleis­tung bleibe der Kern, betont Edelmayer.

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BILD: SN/DUSSMANN Der Trend zum Außer-Haus-Verzehr ist ungebroche­n.

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