Drillinge: „Uns gibt es dreifach“
Vorsicht, Verwechslungsgefahr! Dominik, Lisa und Lukas erzählen von ihrem Alltag als Dreierpack.
Langeweile? Die ist Dominik, Lisa und Lukas fremd. Zum Spielen ist immer wer daheim. Im Gegenteil: Wer sich zurückziehen und seine Ruhe haben will, nach dem wird sofort überall gesucht. Dominik, Lukas und Lisa sind Drillinge, am gleichen Tag geboren. Die Buben sind eineiig, also mit identischen Erbanlagen, und sehen wie Zwillinge aus, Lisa kam als Dritte im Bund auf die Welt. Drillinge sind extrem selten: Nur zwölf Drillingsgeburten gab es 2017 in Österreich, 1308 Mal bekam eine Frau Zwillinge. Im August feiert das Trio aus St. Pantaleon (OÖ) gemeinsam mit Mama, Papa und dem großen Bruder Daniel (fast 11) den neunten Geburtstag im Urlaub in Italien. Eis und Pizza statt Torte – „auch nicht schlecht, das sind unsere Lieblingsspeisen“, sagt Lukas und grinst. Er gilt als der Lauser von den dreien, Dominik ist etwas sensibler und Lisa hat den härtesten Kern. „Sie hat gelernt, sich gegen drei Brüder durchzusetzen. Beim Lernen ist sie die Tüchtigste, die Buben sind eher faul“, beschreibt Mama Sandra. Die Drillinge sitzen in ihrer Klasse in der letzten Reihe: Lisa mit ihrer besten Freundin Verena in einer Bank,
Dominik und Lukas, die beide eine Brille tragen und am liebsten in der gleichen Kleidung das Haus verlassen, gleich daneben. Da herrscht natürlich größte Verwechslungsgefahr. „Die Lehrerin tut sich manchmal schon ein bisschen schwer mit uns“, sagt Dominik. Ob nur einer der zwei die Vokabeln lernt und für beide zur Prüfung antritt? „Nein, das haben wir noch nie gemacht“, erzählen sie. Eine Narbe auf der Stirn hat inzwischen jeder von ihnen, nicht an der gleichen Stelle – aber wer kann sich schon merken, welcher der beiden seine Narbe wo hat? „Sogar der Papa verwechselt uns manchmal, die Mama nie“, sagt Lukas. Die Mama erzählt: „Ich habe ihnen, als sie noch kleiner waren, nie dasselbe angezogen. Aber seit sie sich selbst anziehen, kommen sie meistens gleich daher.“Alle drei lernen inzwischen ein Instrument, frühstücken am liebsten Striezel mit Nutella und Butter und machen sich morgens gemeinsam mit ihrem großen Bruder Daniel auf den Schulweg. Die Schultaschen sehen unterschiedlich aus, dafür müssen Spielsachen immer im Dreierpack gekauft werden. „Wenn einer eine Taucherbrille will, brauchen alle anderen auch eine.“Zusammentauschen geht da gar nicht.
Weil ihre Eltern immer mit zwei Kindern gerechnet hatten, waren im Haus auch nur zwei Kinderzimmer eingeplant. „Wir teilen uns gern eines“, sagen Lukas und Dominik, die sich blind verstehen. Lisa durfte vor einiger Zeit in Mamas Büro ziehen.
Um die Fernbedienung wird nie gestritten, „die hat sowieso immer der Daniel“, sagt Lisa. Einer muss ja das Regiment führen.