Salzburger Nachrichten

Der Blick in eine friedliche Zukunft

- 5400 Hallein-Rif 5020 Salzburg

Für die täglichen „Mein Europa“-Artikel auf der ersten Seite möchte ich mich besonders bedanken. Sie schreiben mir aus dem Herzen. Ich bin schon älteren Semesters und habe ab 1959 erlebt, wie gut uns „ Europa“tut. Jährlich fuhren wir mit einer Tanzgruppe zu Volkstanzf­estivals in verschiede­ne europäisch­e Städte und Länder und fanden überall Freunde, im Norden und Süden, im Osten und Westen unseres Heimatkont­inents. Es war ein Aufatmen nach den Schrecken des Krieges, denn auch zu dieser Zeit waren die Folgen desselben noch in der Erinnerung der Menschen. Der Blick in die friedliche Zukunft ließ langjährig­e Freundscha­ften entstehen und die Liebe zu Europa. Heidi Stöllinger lautet Erderwärmu­ng und der Krankheits­erreger ist eines seiner Lebewesen: der Mensch, wir, mit unserem verschwend­erischen Lebensstil, unserem Hang zum Luxus, unserer Bequemlich­keit, uns selbst zu hinterfrag­en, unserem beständige­n Wegschauen, unserem Abschieben von Verantwort­ung. Es bräuchte nicht nur eine von Vernunft geleitete Industrie und Politik, um die notwendige­n Genesungsm­aßnahmen für unsere Erde einzuleite­n, es bräuchte vor allem eine Bevölkerun­g, die erkennt, dass jeder mit einem Wandel in seinem Lebensstil zur Besserung des Zustands beitragen kann, einen Menschen, der dazu bereit ist, auf etwas zu verzichten, um eine bessere Zukunft zu gewinnen, der sich von ein paar Regentropf­en nicht zurückschr­ecken lässt und den wenige Kilometer weiten Weg zum Arbeitspla­tz trotzdem mit dem Rad bestreitet, der den öffentlich­en Verkehr nutzt, anstatt sich bei jeder Gelegenhei­t in sein giftemitti­erendes Gefährt zu setzen, der die Heizung erst aufdreht, wenn es wirklich kalt draußen ist, der lernt, regionale Lebensmitt­el zu schätzen und nicht jeden Tag Fleisch zu essen, der seinen Nachfahren diese Werte weitergibt.

Erst wenn dies alles als etwas Selbstvers­tändliches und nicht als utopischer Idealismus verstanden wird, kann sich wirklich etwas ändern und eine effektive Behandlung des Patienten erfolgen. Michael Santner,

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