Der Absturz eines deutschen Rad-Idols
Jan Ullrich nach Angriff auf Escort-Dame festgenommen und in psychiatrische Klinik eingewiesen.
Der Absturz könnte nicht dramatischer ausfallen: Jan Ullrich war einmal ein deutscher Superstar, der Ostdeutsche gewann 1997 die Tour de France, was keinem Landsmann zuvor gelungen war. Doch dann holte ihn eine Dopingaffäre ein, in der Schweiz war er in einen Autounfall verwickelt, zuletzt sorgte er nur noch für negative Schlagzeilen – etwa als er auf das Grundstück des Schauspielers Til Schweiger eindrang und dort eine Schlägerei anzettelte. Der jüngste Tiefpunkt: Nach einem Zwischenfall in einem Frankfurter Luxus-Hotel wird gegen Ullrich ermittelt. Dies gilt laut Polizei für den Verdacht des versuchten Totschlags als auch der gefährlichen Körperverletzung.
Ullrich soll in dem Frankfurter Hotel eine Escort-Dame angegriffen und verletzt haben. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft soll der frühere Radprofi die 31-Jährige derart gewürgt haben, dass ihr schwarz vor Augen wurde. Das Hotelpersonal alarmierte die Polizei.
Bei seiner Festnahme soll Ullrich mutmaßlich unter dem Einfluss legaler und illegaler Drogen gestanden sein. Er wurde vorläufig in eine psychiatrische Fachklinik eingewiesen. Die Ermittler sprachen von einer „Eilentscheidung“: Ullrichs seelischer und körperlicher Zustand sei zu dem Zeitpunkt eine Gefahr für ihn selbst und für andere gewesen.
Für einen Bericht der „Bild“-Zeitung, wonach der 44-Jährige nach seiner Zwangseinweisung in die Psychiatrie die Einrichtung wieder verlassen habe, gab es am Wochenende zunächst keine Bestätigung. Ullrich hatte öffentlich vor wenigen Tagen private Probleme nach der Trennung von seiner Frau und seinen Kindern eingeräumt und angekündigt, sich einer Therapie zu unterziehen.