Salzburger Nachrichten

Europawahl 2019 Erst wenige Kandidaten stehen fest

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Wirklich entschiede­n hat sich erst die FPÖ. Ihr Spitzenkan­didat für die Europawahl im kommenden Mai heißt Harald Vilimsky. Der FPÖ-Generalsek­retär, der zuletzt mit seiner Kritik an Kommission­spräsident Juncker für Aufsehen sorgte, sitzt für die Blauen seit der EU-Wahl 2014 im Europaparl­ament. Schon damals war er Spitzenkan­didat. Bei der SPÖ ist noch keine Entscheidu­ng gefallen. Vor fünf Jahren zog sie mit dem ORF-Journalist­en Eugen Freund in die Europawahl­en. Ob er 2019 neuerlich antreten werde, sei noch offen. Das sagt er und das sagt die Partei. Die SPÖ setzt bei Europawahl­en gern auf Quereinste­iger, man denke an Hans-Peter Martin. Doch sie hätte auch einen erfahrenen Europapoli­tiker in den eigenen Reihen: ihren früheren Delegation­sleiter im EU-Parlament und Infrastruk­turministe­r Jörg Leichtfrie­d. Die Grünen werden mit Michel Reimon als Spitzenkan­didaten in die Wahl im Mai gehen. Der Burgenländ­er zog 2014 ins Europaparl­ament ein – damals als Co-Spitzenkan­didat von Ulrike Lunacek. Sie hat sich nach ihrem missglückt­em Gastspiel an der Parteispit­ze und der Wahlnieder­lage 2017 aus der Politik zurückgezo­gen. Somit wird die grüne Liste nun von Reimon allein angeführt werden. Die Liste Pilz (oder wie sie dann heißen wird) möchte bei der EUWahl ebenfalls antreten. Als möglicher Kandidat wird der frühere grüne Europapoli­tiker Johannes Voggenhube­r genannt. Die ÖVP will die Entscheidu­ng über ihre Kandidaten­liste erst nach Ende der österreich­ischen EU-Präsidents­chaft, also im kommenden Jahr, treffen. Eng könnte es für die Salzburger EU-Abgeordnet­e Claudia Schmidt werden, die sich zuletzt mit als rassistisc­h empfundene­n Aussagen zur Migration aus Afrika in die Nesseln gesetzt hatte. Auch bei den Neos ist die Entscheidu­ng offen. Ihre einzige derzeitige Europaparl­amentarier­in Angelika Mlinar wird 2019 jedenfalls nicht mehr antreten. Im EU-Parlament ist die ÖVP derzeit mit fünf Mandataren vertreten, die SPÖ ebenfalls mit fünf, die Freiheitli­chen mit vier, die Grünen mit drei und die Neos mit einem. Nach der Wahl 2019 erhält Österreich zu diesen 18 Sitzen einen 19. dazu. Dies ist eine Folge des Brexit. Die Wahl findet am 25. Mai statt. Von den bisherigen fünf Europawahl­en hat die ÖVP drei gewonnen, nämlich 1996, 2009 und 2014. Zwei Wahlen gewann die SPÖ, nämlich 1999 und 2004. Alle bisherigen österreich­ischen EU-Kommissare stellte die ÖVP, nämlich Franz Fischler (1995–2004), Benita FerreroWal­dner (2004–2009 und Johannes Hahn (seit 2010).

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BILD: SN/APA ÖVP-Abgeordnet­e Claudia Schmidt muss zittern.
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Harald Vilimsky ist als FPÖ-Spitzenkan­didat fix. BILD: SN/APA

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