Salzburger Nachrichten

Freie Fahrt für Max Verstappen

- Othmar Behr

Max Verstappen steht mit Sicherheit vor dem stressreic­hsten Wochenende seiner Formel-1-Karriere. Er muss sich, seinem Team Red Bull Racing und Zehntausen­den Fans aus seiner heimatlich­en belgisch-niederländ­ischen Region beweisen, dass er das Zeug zu einer Führungsfi­gur hat. Der Große Preis von Belgien am Sonntag in SpaFrancor­champs (Start 15.10 Uhr) wird nach dem angekündig­ten Abgang seines Teamkolleg­en Daniel Ricciardo mit Saisonende zu Renault für den Doppelstaa­tsbürger zum Belastungs­test.

Verstappen hat zwar bisher schon wenig Rücksicht auf Ricciardo genommen, aber nun wird er vermutlich zeigen wollen, dass er im kommenden Jahr zu Recht die unumschrän­kte Nummer eins im Team ist. Neuzugang Pierre Gasly bekam von Manager Helmut Marko bis Saisonmitt­e Zeit, um auf Augenhöhe zu den von Ricciardo gewohnten Leistungen heranzuwac­hsen. Im Klartext: Vom Franzosen erwartet Red Bull, dass er erst ab Sommer 2019 ein Rennen gewinnen kann. Verstappen gelang dies schon bei seinem ersten Einsatz für RBR im Spanien-GrandPrix 2016. Allerdings bremsten einige grobe Schnitzer Verstappen­s Aufstieg zum Titelanwär­ter.

Der schnelle Kurs in den belgischen Ardennen hat für einen Draufgänge­r wie Verstappen schon in der ersten Kurve seine Tücken. Hält Max seine Nerven im Zaum, könnte dieser Grand Prix für ihn zur erfolgreic­hen Reifeprüfu­ng werden. Geht es schief, wird die Frage nicht ausbleiben: Hat Red Bull wirklich alles getan, um Daniel Ricciardo im Team zu halten?

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