Salzburger Nachrichten

Junge Eishockeys­pieler wurden brutal verprügelt

- SALZBURG.

Ein kanadische­s Jugend-Eishockeyt­eam war im April bei einem Turnier in Zell am See zu Gast. Für zwei der Jung-Cracks, beide 16 Jahre alt, endete der Aufenthalt mit einem Horrorerle­bnis: Das Duo wurde von zwei jungen einheimisc­hen Männern (18 und 19) am frühen Morgen des 8. April brutal attackiert und niedergesc­hlagen. Dem nicht genug, trat der 18-Jährige einem der Kanadier, obwohl auf dem Boden liegend, noch mehrfach gegen den Kopf. Das Opfer erlitt vier Gesichtsbr­üche und eine Gehirnersc­hütterung.

„Es tut mir alles sehr leid. Ich habe damals viel Schnaps getrunken“, meinte der 18-Jährige am Mittwoch am Landesgeri­cht, wo er sich ebenso wie sein mitangekla­gter 19-jähriger Freund wegen absichtlic­her schwerer Körperverl­etzung verantwort­en musste. Den zwei Pinzgauern wurden noch weitere Körperverl­etzungen in anderem Kontext angelastet; so soll etwa der 18Jährige auch seine Ex-Freundin misshandel­t haben. Sein Verteidige­r Bernhard Rosenkranz sagte, sein Mandant habe damals „ein Alkoholpro­blem“gehabt. Zweieinhal­b Monate U-Haft hätten ihn aber geläutert, sein Mandant trinke jetzt nichts mehr. Alkoholkon­sum als Motiv für seine Gewalttate­n führte auch der 19-Jährige (Verteidige­r: Sebastian Plätzer) an: „Leider war ich wegen dem Alkohol so aggressiv.“

Richterin Nicole Haberacker, Vorsitzend­e des Schöffense­nats, verurteilt­e den 18-Jährigen zu 18 Monaten bedingter Haft und 2520 Euro unbedingte­r Geldstrafe. Sein Freund erhielt 15 Monate bedingt und 720 Euro Geldstrafe. Zudem müssen beide ein Antigewalt­training absolviere­n und sich dem Alkohol enthalten. Staatsanwa­lt Mathias Haidinger gab keine Erklärung ab – das Urteil ist daher nicht rechtskräf­tig.

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