Feine Kost zieht in die Altstadt
Im Franziskischlössl auf dem Kapuzinerberg verwöhnt Anton Gruber seine Gäste seit neun Jahren. Warum der Wirt bald auch im Zentrum Salzburgs Gaumenfreuden bietet.
SALZBURG-STADT. Seit Heinrich Kölbl vor vier Monaten seine Feinkosthandlung in der Salzburger Theatergasse geschlossen hat und die wohlverdiente Pension genießt, darben seine Stammkunden. Jetzt können sie aufatmen: Im September eröffnet ein guter Freund von Familie Kölbl unweit des alten Standorts in der Dreifaltigkeitsgasse ein kleines, feines Geschäft mit ähnlichem Sortiment. So manche Köstlichkeit, die Kölbl feilgeboten hat, wird auch an der neuen Adresse erhältlich sein.
„Ich kenne Heinrich Kölbl seit 20 Jahren“, sagt Anton Gruber. Seit neun Jahren führt der Wirt gemeinsam mit seinem Mann Wolfgang Steinmetz das Franziskischlössl auf dem Kapuzinerberg. Als Kölbl zusperrte, stand für Gruber fest, dass wieder ein Feinkostgeschäft in die Altstadt gehört. „Wir haben sozusagen unser zweites Wohnzimmer verloren“, scherzt Gruber, der mit Steinmetz auch in der Nähe wohnt und in dem Grätzel fest verankert ist. Frei nach der deutschen TV-Serie vergleicht er die Linzer Gasse und die Priesterhausgasse stets mit der „Lindenstraße“. „Hier kennt jeder jeden.“
Jedenfalls ist Gruber überzeugt, dass der Gusto der Salzburger auf ein neues Feinkostgeschäft groß ist. Führen wird der Salzburger das Geschäft gemeinsam mit zwei langjährigen Mitarbeiterinnen von Kölbl: Angelika Müller und Katica Lamesic sorgen für das Wohl der Kunden – und zugleich dafür, dass Kölbls berühmte Sugos und die Panna cotta eine Wiederauferstehung feiern.
Gruber wird italienische und französische Spezialitäten anbieten, von Prosciutto über Parmaschinken bis zu Käsespezialitäten. „Wir werden außerdem sechs verschiedene Salate zubereiten und setzen stark auf regionale Lebensmittel.“Feinschmecker dürfen sich unter anderem auf Lungauer Speck, Biokäse vom Fürstenhof in Kuchl, Salzburger Honig von „Bienenlieb“und naturbelassenes Salz aus Hallein freuen. Der Kaffee kommt aus zwei kleinen Röstereien in Venedig und Sizilien.
In den Regalen werden auch Produkte aus eigener Produktion stehen. Gruber und Steinmetz bieten in ihrem Schlossladen im Franziskischlössl schon jetzt hausgemachte Marmeladen sowie Eingemachtes und Eingelegtes an. Die fertigen Speisen werden im Schlössl zubereitet und in das Geschäft mit acht Verabreichungsplätzen geliefert. Tische werden auch im Freien aufgestellt. Noch wird umgebaut. Einst war in dem Geschäft Juwelier Nadler zu Hause. Zuletzt wurden dort Antiquitäten verkauft. Info: Das Geschäft wird Di. bis Fr. (9.30 bis 18 Uhr) und samstags (9 bis 12 Uhr) offen sein. Aufgesperrt wird Mitte September.