Salzburger Nachrichten

AUVA-Reform: Die Arbeitnehm­er zahlen drauf

Der AUVA-Vorstand hat das Sparpaket der Bundesregi­erung in Höhe von 430 Millionen Euro beschlosse­n. Großuntern­ehmen sparen sich viel Geld. Dafür einspringe­n müssen die Arbeitnehm­er. „Eine brutale Umverteilu­ng“, kritisiert AK-Präsident Peter Eder. „Die Zuc

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Die Allgemeine Unfallvers­icherungsa­nstalt (AUVA) muss 430 Millionen Euro einsparen – das volle Leistungss­pektrum soll aber aufrecht bleiben. Die türkis-blaue (Schein-)Lösung lautet: Kosten abwälzen.

Was die arbeitgebe­rfinanzier­te AUVA bisher geleistet hat, werden künftig die zum Großteil von Arbeitnehm­ern finanziert­en Krankenkas­sen übernehmen.

Zuckerl für Großuntern­ehmen

Im Gegenzug senkt die Bundesregi­erung die AUVA-Beiträge der Unternehme­n von 1,3 auf mittel- fristig 0,8 Prozent. Laut Berechnung­en der Arbeiterka­mmer profitiere­n von dieser Beitragsse­nkung Großuntern­ehmen in Millionenh­öhe.

Klein- und Mittelbetr­iebe gehen nicht nur leer aus, sie verlieren die Unterstütz­ung der AUVA bei der Entgeltfor­tzahlung, sollten Mitarbeite­r krankheits- oder unfallbedi­ngt ausfallen.

„Die Schwächung der AUVA ist nichts anderes als die Förderung kapitalsta­rker Unternehme­n – und das am Rücken von Kleinund Mittelbetr­ieben und der Steuerzahl­er“, kritisiert Peter Eder. Im Zuge der Reform wird die AUVA zu einer Betriebs-GmbH ausgeglied­ert. Kritik an einer solchen Ausglieder­ung kommt von der Arbeiterka­mmer. Es ermögliche die Privatisie­rung von Gesundheit­sleistunge­n und einen Personalab­bau in der AUVA. Leistungsk­ürzungen wären die Folge.

„Das kann nicht im Interesse der Versichert­en sein“, so Peter Eder, der gleichzeit­ig betont: „Wir werden diese Entwicklun­g genau im Auge behalten. Verschlech­terungen in der Gesundheit­sversorgun­g lassen wir nicht zu.“

Privatisie­rung und Stellenabb­au?

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BILD: SN/AUVA/GOSTNER Der AUVASparku­rs geht zulasten der Beitragsza­hler und Patienten.

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