Alle warteten auf Tobias Moretti
Nach der „Jedermann“-Aufführung feierten die Schauspieler im Fischerwirt. Während der Tod dem Spanferkel einen letzten Kuss gab, fehlte ein Gast.
SALZBURG. Schon beim Aussteigen aus dem Taxi sorgte Peter Lohmeyer für Lacher. Nachdem er einen Blick auf die Gäste im Fischerwirt in Salzburg-Liefering geworfen hatte, schloss er die Tür des Autos wieder und blieb einige Sekunden darin sitzen. Mit einem breiten Grinsen stieg er letztlich doch aus, begrüßte herzlich das Wirtspaar Harald und Andrea Huber. Bestens gelaunt erzählte der Schauspieler, der im „Jedermann“den Tod mimt, dass sein Hunger schon groß sei. So hatte Lohmeyer auch kein Problem damit, dem Spanferkel, das es an dem Abend zu essen gab, einen letzten Kuss auf den Rüssel zu hauchen. „Jetzt noch ein Bier zum Fleisch dazu und ich bin glücklich“, sagte er schmunzelnd.
Anschneiden durfte das Spanferkel des Metzgers Stephan Fuchs der Mammon Christoph Franken. Der Schauspieler probierte auch seine Fertigkeiten im Umgang mit einem Säbel aus und köpfte gekonnt eine Flasche des Salzburger Festspiel-Cuvées. „Ich habe das vorher wirklich noch nie gemacht“, beteuerte er, während ihm laut applaudiert wurde. Glaube Johannes Silberschneider hingegen glänzte beim Anzapfen des Bierfasses.
Während die Schauspieler des „Jedermann“sowie geladene Stammgäste im Fischerwirt ausgelassen feierten, warteten alle gespannt auf Hauptdarsteller Tobias Moretti. „Kommt er oder nicht?“, so lautete eine der Fra- gen des Abends. Doch die Folgen seiner Lungenentzündung – wie die SN berichteten, war Moretti krankheitsbedingt für einige Vorstellungen ausgefallen – dürften noch nicht gänzlich auskuriert sein. So blieb der Schauspieler der Feier fern. Geschwächt war auch seine Buhlschaft Stefanie Reinsperger.
Ihre Kollegen stärkten sich mit köstlicher Wirtshauskost für die letzte „Jedermann“-Vorstellung des Festspielsommers, die am Montag stattfindet.