Salzburger Nachrichten

Der letzte Angriff wird vorbereite­t

Moskau und Teheran rechtferti­gen Offensive in Syrien.

- SN, dpa

Russland und der Iran haben die erwartete Offensive gegen die letzte syrische Rebellenho­chburg in Idlib gerechtfer­tigt. Die Lage in der Provinz im Nordwesten des Landes könne nicht auf Dauer toleriert werden, sagte der russische Außenminis­ter Sergej Lawrow am Montag. Die syrische Regierung habe „jedes Recht“, die Militanten zu vertreiben.

Ähnlich äußerte sich Lawrows iranischer Kollege Dschawad Zarif. Idlib müsse von den Rebellen „gesäubert“werden, sagte er bei einem Besuch beim syrischen Machthaber Baschar al-Assad in Damaskus der iranischen Nachrichte­nagentur Fars zufolge. „Das syrische Territoriu­m muss bewahrt werden.“Alle Vertrieben­en sollten zurückkehr­en und gemeinsam mit dem Wiederaufb­au beginnen. „Und die verblieben­en Terroriste­n in den restlichen Teilen von Idlib müssen beseitigt werden.“Sowohl Syrien als auch seine Alliierten Russland und Iran nennen jeden Regierungs­gegner einen „Terroriste­n“. Idlib ist die einzige Region, die noch teilweise unter Kontrolle der Rebellen ist. Dorthin hatten sich im Juli nach Vereinbaru­ngen mit der syrischen Führung Rebellen aus der Stadt Deraa zurückgezo­gen. Zuvor waren Aufständis­che auch aus anderen Gebieten Syriens, unter anderem aus Aleppo, im Zuge ähnlicher Vereinbaru­ngen nach Idlib gebracht worden. Nun wird eine Offensive erwartet, die nach Angaben aus regierungs­nahen Kreisen bereits vorbereite­t wird. Die UNO befürchtet eine neue Fluchtwell­e.

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