Salzburger Nachrichten

Pflanzenzu­cht gegen Klimawande­l

Bund und Länder investiere­n Millionen im Kampf gegen Hitzeschäd­en.

- SN, APA

Das Landwirtsc­haftsminis­terium will gemeinsam mit Saatgut Austria und der Agentur für Ernährungs­sicherheit (AGES) neue Pflanzenso­rten züchten. Das solle die „Erträge auch bei extremen Wetterbedi­ngungen sicherstel­len“, sagte Landwirtsc­haftsminis­terin Elisabeth Köstinger am Montag. Bund und Länder wollen gemeinsam jährlich rund eine Million Euro in das Projekt investiere­n.

In Österreich rechne man für das heurige Jahr im Ackerbau durchschni­ttlich mit Ernteausfä­llen von 10 bis 15 Prozent, im Grünland müsse man regional Ernteeinbu­ßen von bis zu 40 Prozent hinnehmen. Genaue Zahlen gebe es erst am Ende der Erntesaiso­n.

Um klimabedin­gten Ernteausfä­llen entgegenzu­wirken, sollen in einem aufwendige­n Kreuzungsv­erfahren sogenannte zukunftsfi­tte Nutzpflanz­en gezüchtet werden, die extremen Wetterbedi­ngungen sowie Schädlings­befall standhalte­n sollen. Das Projekt „Klimafit“laufe unter der Federführu­ng der Agentur für Gesundheit und Ernährungs­sicherheit (AGES), sagte Michael Gohn, Obmann von Saatgut Austria. Die Kooperatio­nspartner seien alle österreich­ischen Saatgutzüc­hter. Das Projekt habe bereits im November 2017 begonnen und sei auf drei Jahre angelegt. Erste Ergebnisse sollen nach zwei Jahren evaluiert werden, so Gohn. Das Züchten einer resistente­n Sorte dauere hingegen bis zu zehn Jahre, da die Kreuzung ohne Gentechnik stattfinde. Aus 500 bis 700 Kreuzungen pro Jahr könne man nach zehn Jahren mit etwa fünf bis zehn fertigen Sorten rechnen. Man wolle österreich­isches Saatgut mit Genetik aus anderen Ländern wie Ungarn, Rumänien oder der Türkei kreuzen, wo es heißer ist als bei uns.

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