Wenn Märchen wahr werden
Wir schreiben das Jahr 2038 und belauschen das Gespräch zwischen einer Mutter und ihrer 20-jährigen Tochter.
T: Mami, du warst vor 20 Jahren Umweltministerin, warum habt ihr damals so wenig gegen den Klimawandel gemacht?
EUM: Weißt du, mein Schatz, es gab damals wichtigere Themen wie 140 km/h auf den Autobahnen, Kopftuchverbot in Kindergärten oder das Rauchen in Lokalen.
T: Ja, aber es gab doch schon verlässliche Klimavorhersagen!
EUM: Das schon, aber unser Horizont lag bei maximal fünf Jahren. Bis zur nächsten Wahl. Alle Maßnahmen, die in zehn oder 15 Jahren wirksam werden, bringen uns für die nächste Wahl ja nichts. Oberstes Gebot war, die Wähler nicht zu vergrämen. Das war bei den Pensionen so, wo die Frauenanpassung auch 40 Jahre gedauert hat, ebenso wie bei der Umwelt. Die Leute waren schon für Veränderungen, nur durfte das sie nicht betreffen.
T: Warum hat das Umstellen auf Ökostrom so lange gedauert?
EUM: Da fällt mir das Beispiel in Salzburg ein. Die haben sich jahrelang gegen Windräder gewehrt, weil diese angeblich die Landschaft verschandeln.
T: Ja, aber schau aus dem Fenster, alles verkohlte Wälder, ist das besser?
EUM: Niemand konnte ahnen, dass alles so schnell gehen würde. Aber seit fünf Jahren dreht sich das erste Windrad in Salzburg!
T: Aber musste das ausgerechnet am Festungsberg sein?
EUM: Ich glaube, die wollten ein Zeichen setzen! Mag. Helmut Mössbichler 8940 Liezen