Krimmler Ache wird mit einer Sperre gebändigt
Das Bauwerk schützt rund 80 Gebäude, Straßen und die Bahn. Besucher der Krimmler Wasserfälle bekommen von den Arbeiten nichts mit.
Der Krimmler Landwirt Othmar Holleis schaut zufrieden auf die Baustelle in der Krimmler Ache hinunter. „In Saalbach hat man gesehen, dass es von einer Minute auf die andere geht“, sagt er. „Es ist gewaltig, dass bei uns jetzt ein Schutz gebaut wird.“Holleis ist Obmann der Wildbachgenossenschaft Krimmler Ache. In ihr sind die von der Ache gefährdeten Anrainer organisiert, die von der Verbauung profitieren. Sie müssen mitzahlen, und zwar bis zu 500 Euro im Jahr.
Die Wildbachsperre, die hier entsteht, wird die größte im Pinzgau sein. Sie ist nach der Fertigstellung im Herbst 17 Meter hoch und hat eine Spannweite von 143 Metern. Im Stauraum ist Platz für 200.000 Kubikmeter Felsen und mitgerissenes Holz. Das entspricht etwa einem 30 Meter hoch bedeckten Fußballplatz. Besucher der Krimmler Wasserfälle bekommen von den Arbeiten nichts mit. Die Sperre befindet sich weit unterhalb des Naturdenkmals.
Mit der Sperre ist nicht nur der Ortsteil Vorderkrimml mit der Endstation der Lokalbahn vor Muren und Überflutungen sicher. „Sie wirkt sich auch auf die Salzach aus und bringt eine deutliche Verbesserung für die Orte Wald und Neukirchen“, sagt Gebhard Neumayr, Leiter der Wildbachverbauung (WLV) im Pinzgau. „Die Krimmler Ache kann unheimliche Mengen Geschiebe bringen.“Richtung Wald werde es flacher. Dort bleibe alles liegen und führe dazu, dass die Salzach über die Ufer trete.
LR Josef Schwaiger (ÖVP): „Das ist eine Investition in die Sicherheit der Menschen. Wie wir im Glemmtal gesehen haben, verhindern die Schutzbauten sehr große Schäden bei Unwettern. Solche kleinräumigen Starkregenereignisse werden uns in Salzburg in Zukunft immer häufiger beschäftigen.“