Die Schlacht um Idlib hat begonnen
Russland flog massive Luftangriffe und schlägt Trumps Warnungen in den Wind.
Menschenrechtlern zufolge sollen am Dienstag die ersten Bombardements auf die syrische Rebellenhochburg Idlib niedergegangen sein. Russische Kriegsflugzeuge hätten in der Provinz rund 40 Angriffe geflogen, berichtete die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte. Ein Kommandeur der Rebellengruppe der Nationalen Befreiungsfront (NLF) bestätigte Angriffe auf Dörfer in Idlib. Es gab zivile Opfer.
Nur Stunden zuvor hatte US-Präsident Donald Trump das Assad-Regime und seine Verbündeten Russland und Iran vor einem „rücksichtslosen Angriff“auf die Provinz Idlib mit „Hunderttausenden Toten“gewarnt. US-Außenminister Mike Pompeo betonte, die USA würden auf einen Einsatz von Chemiewaffen reagieren. Die Region im Nordwesten ist das letzte große Gebiet Syriens, das von Rebellen beherrscht wird. Sie sollen etwa 10.000 Mann stark sein. Dominiert werden sie von radikalen Islamisten. In Idlib leben allerdings auch etwa drei Millionen Zivilisten. Auch die UNO warnte daher: Eine Offensive könnte die größte humanitäre Katastrophe im 21. Jahrhundert auslösen. Die Welt dürfe nicht „schlafwandlerisch“in diese Krise gehen, hieß es. In den vergangenen Jahren wurden zahlreiche Rebellen nach ihrer militärischen Niederlage aus anderen Rebellengebieten Syriens in die Provinz gebracht. Auch zahlreiche Zivilisten wurden nach Idlib deportiert. Syriens nördlicher Nachbar Türkei stellt sich bereits auf einen Flüchtlingsstrom ein. Am Dienstag wurden Panzer und schwere Geschütze in das Grenzgebiet gebracht.