Gunkl kriegt eh nicht alles, nur 3333,33 Euro
Seit mehr als 20 Jahren sorgt Günther Paal alias Gunkl mit seinen Soloprogrammen nicht nur für einen Angriff auf die Lachmuskeln, sondern bringt aufgrund seiner sehr anspruchsvollen Gedankengänge die grauen Zellen des Publikums ordentlich in Schwung. Seinen Sprachkaskaden muss man erst einmal folgen können. Nun wird Gunkl mit dem Österreichischen Kabarettpreis 2018 ausgezeichnet.
Der „Spezialist für eh alles“, wie man ihn nicht nur als Sidekick von Kollegen Alfred Dorfer kennt, erkunde „zwischen Philosophie, Soziologie und Physik das Prozesshafte unseres Daseins“, heißt es in der Jurybegründung. Gunkls Fazit demnach: „Menschsein heißt lernen.“Das könne man bei ihm „wie bei keinem anderen Kabarettisten, weil sich bei seinen Auftritten das Wunder vollzieht, dass das Schwere federleicht und das Abstrakte ganz konkret daherkommt“. Zusammengearbeitet hat der höchst musikalische Paal mit Kollegen wie Werner Brix, Gerhard Walter oder den Science Busters.
So hoch, wie der Hauptpreis mit 3333,33 Euro dotiert ist, ist es auch der Förderpreis, den heuer Christoph Fritz für sein Programm „Das Jüngste Gesicht“in Empfang nehmen darf. „Allein auf der Bühne präsentiert er mit monotoner Stimme schwarzen Humor in Reinform, ausgeklügelte Satire und immer wieder böse, aber umso unterhaltsamere Überraschungen aus dem Hinterhalt.“Obwohl er sich auf der Bühne scheinbar naiv und unsicher gebe, habe Fritz mit seinem Debüt „neue Maßstäbe in der österreichischen Kabarettszene“gesetzt, so das Juryurteil.
Undotiert ist der Sonderpreis, den eine österreichische Humorwie Musikinstitution erhält. Damit wird die EAV (Erste Allgemeine Verunsicherung) prämiert, rechtzeitig vor ihrer Abschiedstournee 2019.