Ex-Grüne Maurer: Verhandlung vertagt
Die frühere Abgeordnete der Grünen, Sigrid Maurer, musste sich gestern, Dienstag, wegen übler Nachrede und Kreditschädigung vor Gericht verantworten. Da sie obszöne Nachrichten an sie öffentlich gemacht und einen Wiener Biergeschäft-Besitzer als Verfasser beschuldigt hatte, wurde sie von dem Mann geklagt. Ein Urteil erging am Dienstag nicht, die Verhandlung wurde auf 9. Oktober vertagt. Am 30. Mai veröffentlichte Maurer über Facebook und Twitter, dass sie tags zuvor vom Besitzer des Craft-Beer-Geschäfts über den Facebook-Nachrichtendienst Messenger obszöne Nachrichten bekommen habe. Der Geschäftsinhaber wurde daraufhin von Usern mit Beschimpfungen überschwemmt, sein Lokal erhielt im Netz schlechte Bewertungen, er wurde mehrfach bedroht. Der 40-Jährige distanzierte sich davon, der Verfasser der Nachrichten zu sein, und klagte Maurer. Der Unternehmer schloss sich dem Verfahren mit 20.000 Euro an, da er seiner Meinung nach durch den Shitstorm einen materiellen Schaden erlitten hat. Hinzu kommen medienrechtliche Anträge auf Entschädigung in der Höhe von 40.000 Euro. „Ich hatte keine andere Möglichkeit, mich zu wehren“, sagte Maurer am Dienstag. Auf die Frage des Richters, ob sie das bereue, meinte Maurer: „Nein, wir leben im Jahr 2018.“Sie bekannte sich vor Gericht nicht schuldig.
Zum Beweis, dass die Geschäfte des Beschuldigten schlecht liefen, wurde die Verhandlung vertagt. Es sollen auch weitere Zeugen zu Wort kommen.