Salzburger Nachrichten

Wie man sich ein Problem (nicht) vom Hals schafft

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Der 80er auf der Westautoba­hn, er ist beinahe täglich für neue Wendungen gut. Die Landesregi­erung überrascht­e gestern mit dem nächsten Schachzug: Es gehe ja um die Verkehrssi­cherheit auf der Autobahn – und für die sei ja eigentlich nicht Salzburg, sondern das Verkehrsmi­nisterium in Wien zuständig.

Die Sachlage auf Salzburger Ebene ist klar: Ein Aus für Tempo 80 ist nicht zu stemmen. Die Unfallzahl­en, die die Beamten im Chiemseeho­f hin und her wogen, immer tiefer analysiert­en, sind nicht signifikan­t genug gestiegen. Und rechtlich ist der Luft-80er durch das strenge EU-Regime mehr oder weniger in Stein gemeißelt. Da bräuchte es bei einer Abschaffun­g alternativ­e Umweltmaßn­ahmen, die vermutlich noch mehr Ärger gebracht hätten.

Und dann war da noch der grüne Regierungs­partner. LHStv. Heinrich Schellhorn ließ sich vorige Woche demonstrat­iv mit der 80er-Tafel in der Hand ablichten. Das Signal war klar: Ich halte daran fest, alles andere ist mit mir nicht zu machen.

Dass das Land jetzt die heiße Kartoffel nach Wien abschiebt, entbehrt nicht einer gewissen Ironie. Dort residiert mit Norbert Hofer ein blauer Minister, ausgerechn­et von jener Partei, mit der Wilfried Haslauer partout nicht regieren wollte. Salzburg, so viel ist sicher, wird seinen ungeliebte­n 80er nicht los.

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Hermann Fröschl

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