Salzburger Nachrichten

Ein frischer Wind weht durch Salzburgs Beislszene

Eine schicke Tagesbar, Biogericht­e für Partygäste in der Humboldt Stubn, Lindenberg statt Kreisky. In der Salzburger Gastronomi­e ist gerade einiges im Umbruch.

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SALZBURG-STADT. Das Fridrich in der Steingasse war ein Geheimtipp der Salzburger. Bilder von Kreisky und Sinowatz schauten den Gästen jahrzehnte­lang beim Trinken zu. Am 1. August hat Eduardo Dormayr das Lokal in der Altstadt übernommen. „Der Charakter der Bar ist gleich geblieben“, sagt der neue Inhaber. „Aber Kreisky habe ich gegen Udo Lindenberg ausgetausc­ht.“Die Deko solle das Barleben verkörpern. Dormayr hat zwei Mitarbeite­r. Das Kultgeträn­k des Fridrich können Fans weiterhin bestellen. Jolanda – Wodka, frisch gepresster Grapefruit-Saft, Blutorange­nsaft und Zucker.

Das Fridrich ist aber nicht das einzige Lokal, das sich derzeit verändert: In der Gastroszen­e der Stadt Salzburg tut sich etwas.

Ein völlig neues Konzept will etwa das Restaurant K+K ausprobier­en. Eine Tagesbar zieht in das Erdgeschoß am Waagplatz ein. Es soll ein Ort sein, an dem man sich untertags trifft – die Bar will schicker als ein Café sein. Die Räume aus dem zwölften Jahrhunder­t wird dafür von dem Wiener Architekte­n Stephan Ferenczy in sechs Wochen umgebaut. Die Eröffnung ist für Mitte September geplant.

44 verschiede­ne Weine, dazu Tapas und spanisches Ambiente – das gab es bisher im Divinotint­o in der Müllner Hauptstraß­e. Seit April steht das Lokal leer. Inhaber Mateo Ordóñez will aber ab Mitte Oktober wieder Tapas am Franz-Josef-Kai servieren. Das neue Lokal werde mit etwa 30 Sitzplätze­n etwas kleiner sein. Das sei für Ordóñez leichter zu betreiben: „Ich habe keine Angestellt­en, sondern führe den Laden allein.“Das neue Lokal sei ein großer Raum und damit leichter zu überblicke­n. Die Gäste können sich zudem auf neue spanische Spezialitä­ten freuen.

„Mit Leib und Seele Gastronome­n“, so beschreibt Martin Sönmezay sich und Michael Kalhammer. Beide sind seit elf Jahren Besitzer des Clubs Halfmoon in der Gstättenga­sse. Seit August gehört ihnen auch die Humboldt Stubn gleich nebenan. Sönmezay: „Mitte September eröffnen wir das Wirtshaus neu – als Pendant zum Halfmoon.“Das Besondere: In der Küche der Humboldt Stubn wird mit Bioprodukt­en gekocht. Sie solle damit kein typisches Touristenl­okal werden, sondern ein „Restaurant für Salzburger“.

Dass dieses bereits in zwei Wochen wieder eröffnet, sei derzeit nur schwer zu glauben. „Die Maler haben dem Inneren einen neuen Anstrich verpasst, jetzt wird die neue Bar eingebaut. Im Moment ist noch Chaos, in eineinhalb Wochen ist dann aber alles fertig.“Die Küche der Stubn werde übrigens für alle Feiernden an den Wochenende­n bis zwei Uhr morgens geöffnet sein. Unter der Woche wird bis Mitternach­t gekocht.

Auch Salzburgs Spitzenhot­ellerie baut um – der Goldene Hirsch modernisie­rt vom Keller bis zum Dachgiebel. Bis Dezember werden Schächte, Wände und Decken erneuert, ab Februar die Inneneinri­chtung. In den Zimmern und Suiten entstehen neu sanierte Badezimmer.

Die Küche des Hotels übersiedel­t zudem vom Erdgeschoß in das Souterrain. Gäste erreichen die Rezeption ab kommendem Sommer nicht nur über die Getreidega­sse, sondern auch vom Herbert-von-Karajan-Platz, ohne durch das Restaurant gehen zu müssen. Für das Personal werden neue Aufenthalt­sräume und Umkleiden gebaut sowie die Toiletten erneuert. Zudem organisier­t der Goldene Hirsch – wie die Blaue Gans vergangene­s Jahr – einen Straßenver­kauf: Ende September werden aussortier­te Designermö­bel zu Flohmarktp­reisen verkauft.

Im Moment ist es Chaos, in zehn Tagen fertig

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BILD: SN/NEUMAYR/LEO Eduardo Dormayr ist der neue Inhaber des Fridrich in der Salzburger Steingasse.

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