Einziger Gedenkort für Hinterbliebene
Wer macht so etwas? Wie intolerant muss jemand sein, der ein Mahnmal, einen Gedenkstein für Menschen, die sich gegen das Hitlerregime gestellt haben, die nicht bereit waren, beim Völkermord der Nazis mitzutun, mit Farbe beschmiert, es schändet? Wer hatte mehr Mut: diejenigen, die ein Zeichen des Widerstands setzten, wohl wissend um die Konsequenzen – oder jene, die glauben, eine Heldentat zu setzen und bei Nacht und Nebel ein Denkmal beschmieren? Schande über sie!
Dem Obmann des Goldegger Kulturvereins ist zu danken, dass er sich angesichts der Untat nun doch zum Mahnmal bekennt (siehe Foto in den SN vom 3. 9. 2018) und einer Neuaufstellung im Bereich des Kulturzentrums Schloss Goldegg zustimmt, wie es von den Initiatoren/-innen des Vereines Deserteurdenkmal angeregt, jedoch vom Kulturverein als „nicht passend an diesem Ort“abgelehnt wurde. Aufgestellt wurde es dann auf dem Gelände des Erholungsheims der GKK, dank des Entgegenkommens des Direktors Seiss.
Ich denke an die Hinterbliebenen der von der SS ermordeten Deserteure, für die der einzige Ort, an dem sie Blumen oder eine Kerze des Gedenkens hinterlegen konnten, nun verwüstet worden ist. Es gibt keine Gräber, an denen sie sonst ihrer Väter, ihrer ermordeten Verwandten gedenken könnten. Schänder, denkt einmal nach! Peter Schattauer