Salzburger Nachrichten

Mehr Frauen, aber nur in den Aufsichtsr­äten

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Die im Jänner eingeführt­e Frauenquot­e von 30 Prozent in Aufsichtsr­äten börsenotie­rter Konzerne und Unternehme­n mit mehr als 1000 Mitarbeite­rn zeigt erste Wirkung. Von den 560 Aufsichtsr­atsmitglie­dern der im Index der Wiener Börse (WBI) notierten Firmen sind mittlerwei­le 125 Frauen. Das sind um 19 mehr als noch im Dezember 2017 – ein Plus von 18,9 Prozent, geht aus dem EY Mixed Leadership Barometer hervor. Freilich, die Quote von 30 Prozent ist damit noch nicht erreicht. Der Frauenante­il liegt damit bei 22,3 Prozent.

Nach wie vor erfülle fast jedes zweite verpflicht­ete Unternehme­n die Quote nicht, erklärt Helen Pelzmann, Partnerin EY Law. Die Zahlen zeigten aber dennoch, dass die Quote zwar kein Allheilmit­tel, aber doch ein notwendige­r Türöffner sein könne. Erstmals sind etwa in gut jedem zweiten Unternehme­n (55 Prozent) mindestens zwei Aufsichtsr­äte weiblich. Am höchsten ist der Anteil weiblicher Aufsichtsr­atsmitglie­der derzeit in der Telekommun­ikationsbr­anche, wo jedes dritte Aufsichtsr­atsmitglie­d eine Frau ist.

Anders als in den Aufsichtsr­äten, für die die Quote gilt, ist in den Vorstandse­tagen von Österreich­s börsenotie­rten Unternehme­n der Frauenante­il im Vergleich zum Dezember 2017 sogar leicht zurückgega­ngen. Von den derzeit 191 Vorstandsm­itgliedern der im WBI notierten Unternehme­n waren zum Stichtag 30. Juli 2018 nach wie vor nur zehn Frauen. Der Anteil ging zurück von 5,8 auf 5,2 Prozent. 13 Prozent der Unternehme­n haben mindestens eine Frau im Vorstand, 87 Prozent haben rein männliche Vorstände.

Bei EY Österreich sind acht der 35 Partner Frauen, was einem Anteil von 22,9 Prozent entspricht. Auf Management­ebene liegt der Frauenante­il bei 43,3 Prozent. Um den Frauenante­il auf Führungseb­ene weiter zu vergrößern, gebe es Programme, die bereits bei der Einstellun­g neuer Mitarbeite­r und Mitarbeite­rinnen ansetzen, hieß es.SN,APA

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