Kluft zwischen Arm und Reich wächst
Vor Kurzem habe ich in der Zeitung gelesen, dass die Teuerung in Österreich bereits zwei Prozent erreicht hat und dass man damit rechnet, dass sich diese Rate bis Ende des Jahres noch erhöht. Das heißt, dass es in absehbarer Zeit wieder zu Verhandlungen bezüglich Teuerungsabgeltung für das Jahr 2019 kommt.
Ich hoffe nur, dass es nicht wieder nach dem alten Schema passiert, denn dieses Schema war mehr als ungerecht.
Schon allein die Tatsache, dass eine Reihe von Berufsgruppen verschiedene Prozentsätze errechnet hat – von 1,6 Prozent bis zu den Metallern, die drei Prozent erhalten haben, gab es dazwischen mehrere Unterschiede, obwohl die Metaller nicht mehr für die Lebensmittel und alles, was wir sonst noch zum täglichen Leben brauchen, bezahlen müssen als z. B. die Pensionisten. Der größte Wahnsinn ist aber der, dass diese verschiedenen Prozente mit dem jeweiligen Einkommen der Einzelnen verbunden werden.
Dadurch ergeben sich die unterschiedlichsten Beträge für die Teuerungsabgeltung, und zwar zwischen 30 Euro und 200 Euro und mehr. Da muss die Kluft zwischen Arm und Reich von Jahr zu Jahr größer werden und auch die Zahl derjenigen, die unter die Armutsgrenze fallen, wird von Jahr zu Jahr größer.
Im Frühjahr dieses Jahres hat man bereits 1,4 Millionen Personen festgestellt, die unter der Armutsgrenze ihr Leben fristen müssen.
Wenn das so weitergeht, werden wir bald in einen tiefen Abgrund fallen, aus dem wieder herauszukommen schwer sein wird.
Wieso kann man nicht sagen: Der Warenkorb, der zur Teuerungsabgeltung herangezogen wird, ist im Jahr um soundso viel teurer geworden, dazu rechnen wir noch einmal 15 Prozent für die durch die Gehaltserhöhung steigenden Kosten für die Lohnsteuer und Sozialabgaben dazu und diese Summe erhalten alle Arbeitnehmer.
Wenn das wieder geschieht, dann kann man nur sagen: „Wohin gehst du, Österreich?“Ing. Friedrich Wöss