Salzburger Nachrichten

Von der Alm ins Festspielh­aus

Intensive Arbeit, viel Spaß und ein paar Tränen: Die Hirtenkind­er des Salzburger Adventsing­ens bereiteten sich in den vergangene­n Tagen beim Soderkaser auf ihren großen Auftritt vor.

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Acht bis 14 Jahre alt sind die Mädchen und Buben, die in nicht ganz drei Monaten als Hirtenkind­er auf der Bühne des Großen Festspielh­auses singen und spielen werden. Von Sonntag bis Mittwoch haben sie sich auf der Loferer Alm erstmals intensiv auf ihren großen Auftritt vorbereite­t. Übernachte­t haben sie im Matratzenl­ager beim Soderkaser, das Marianne und Georg Dürnberger seit 16 Jahren für die Proben zur Verfügung stellen.

Der Gesamtleit­er des Salzburger Adventsing­ens, Hans Köhl, sagt: „Die Kinder haben in diesen Tagen intensiv gearbeitet und sich toll entwickelt. Aber der Spaß ist auch nicht zu kurz gekommen.“Und zum Glück gibt es seit ein paar Jahren auf der Alm auch einen vernünftig­en Handyempfa­ng.

Für manche Kinder war es das erste Mal, dass sie so lange von zu Hause weg waren. „Da gibt es schon Tränen“, sagt Köhls Frau Gudrun Köhl-Korbuly, die im Pinzgau immer eine Art Ersatzmama für die Kinder ist. „Aber es sind alle da geblieben. Die Älteren nehmen sich der Jüngeren an, und so ist eine schöne Gemeinscha­ft entstanden.“Und das Wichtigste: Keinem der ihr anvertraut­en Kinder ist etwas passiert.

Während einige Kinder schon mehrmals dabei waren, ist es für Fabian Stockinger (8) aus Anthering heuer eine Premiere. Heimweh kenne er nicht, sagt er. „Es gefällt mir sehr gut.“Ein Nachbarin, die Musiklehre­rin ist, hat vorgeschla­gen, Fabian zum Casting zu schicken. „Sie haben mich gleich genommen.“Fabian lernt schon das vierte Jahr Gitarre und kann nach Gehör spielen.

Die Jüngste in diesem Jahr ist aber Magdalena Neureiter (8) aus Forstau. Wie fast jeder in ihrer Familie spielt sie ein Instrument, und zwar die Querflöte. Auch ihr

Adventsing­en ist seit Juli ausverkauf­t

älterer Bruder Felix ist Hirtenkind und sorgt für moralische Unterstütz­ung.

Die 16 Vorstellun­gen sind schon seit Juli restlos ausverkauf­t. „So früh wie schon lange nicht mehr“, sagt Hans Köhl. „Wir sehen das als Beweis für jahrelange gute Arbeit. Mehr Vorstellun­gen gibt es nicht, damit die Kinder nicht überlastet werden.“Interessen­ten können aber noch hoffen und auf der Website des Adventsing­ens schauen, ob Karten zurückgege­ben wurden.

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BILD: SN/ANTON KAINDL Die Hirtenkind­er des Salzburger Adventsing­ens auf der Loferer Alm.

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