Der Kampf um den Smartphone-Thron geht in die nächste Runde
Samsungs neues Premium-Handy im Test: Hat das Note 9 genug Kraft, um den Angriff aus China abzuwehren?
Es waren ungewohnte Wochen und Monate für Samsung: Das letzte Premium-Smartphone, das der Weltmarktführer aus Südkorea auf den Markt gebracht hatte, war wenig erfolgreich. Das S9 soll sogar jenes Modell aus der GalaxyReihe sein, das sich seit 2012 am schlechtesten verkauft hat (SN vom 10. August). Ein Grund dürfte der harte Gegenwind aus China sein. Konkurrent Huawei ist mittlerweile die weltweite Nummer zwei – und hat es sich zum Ziel gesetzt, Samsung bis Ende 2019 vom Thron zu stoßen. Mitentscheidend für den Kampf um die Smartphone-Krone dürften die neuen Premium-Modelle sein: Huawei will sein Mate 20 am 16. Oktober in London vorstellen – und versprach den SN vorab „Großes“. Samsungs neues Flaggschiffmodell ist indes bereits seit einigen Tagen auf dem Markt: das Note 9.
Was bietet Samsungs neues Premium-Modell? Zuvorderst das, was für die Note-Linie seit jeher charakteristisch ist: den S Pen – einen aus dem Smartphone herauslösbaren Digitalstift. Mit ihm kann man auf dem Gerät schreiben und zeichnen. Der Nutzen hielt sich bislang aber stark in Grenzen. Wer außer Architekten, Journalisten und vielleicht noch Studenten im Hörsaal kann ein Handy regelmäßig als Notiz- oder Zeichenblock brauchen? Doch der S Pen des neuen Note kann mehr. Mit ihm kann man etwa die Kamera auslösen – vergleichbar mit einer Fernsteuerung für Spiegelreflexkameras. Oder Power-Point-Präsentation weiterklicken. Oder auch noch andere Apps fernsteuern. Und schon erweitert sich der Nutzerkreis: von Influencern über Manager bis hin zu Lehrern. Aber das Note beeindruckt auch in Bereichen, die für jeden Nutzer relevant sind. Das Smartphone hat in der größeren Variante 512 Gigabyte Speicherplatz. Und selbst die kleinere Version bietet 128 Gigabyte – immer noch doppelt so viel wie sein Vorgänger. Zudem wurde der Bildschirm verbreitert (auf rund 16 Zentimeter) und der Akku hält spürbar länger. Im SN-Test lief das Note 8 rund zwei Tage.
Und wo bleibt das Aber? Da gibt es kleine, über die andere Medien schreiben, im SN-Test aber nicht aufgefallen sind: Die angeblich empfindliche Glasrückseite überlebte bereits einen Sturz, weder Fingerabdrucksensor noch S Pen sind als unhandlich aufgefallen. Ein großes Aber ist jedoch der Preis. 1000 Euro für die kleinere, 1250 Euro für die größere Variante sind zwar branchenüblich, aber dennoch ordentlich. Zudem bleibt die Frage: Reicht ein vielseitig einsetzbarer S Pen für den großen Wurf? Das hängt ganz stark davon ab, was Huawei am 16. Oktober in London vorstellt. Digitalwelt?