Salzburger Nachrichten

Ein Erlebnis mit der Lufthansa

- 5020 Salzburg

Kürzlich besuchte mich meine zwölfjähri­ge in Island lebende Enkelin in Salzburg. Sie war unbegleite­t in München angekommen. Mit dem Flug nach München hatte sie auch den Rückflug nach Reykjavik am 18. August, Flug LH 2468, ab München um 22.10 Uhr gebucht. Wir fuhren um 17.15 Uhr von Salzburg mit meinem Auto ab und kamen um 19.30 Uhr am Flughafen München an, also mehr als rechtzeiti­g.

Der erste Eindruck im Terminal 2, der ausschließ­lich der Lufthansa vorbehalte­n ist, war, dass beim Check-in der Economy Class eine nach Hunderten Personen zählende Menschenme­nge anstand, die Kolonne zog sich weit über den üblichen durch Bänder eingegrenz­ten Raum in die Halle fort. Die Abfertigun­g durch maximal drei Schalter war sehr langsam, es bestand die Gefahr, dass man den Abflug versäumen würde (mir ist persönlich so etwas schon einmal in einem anderen Flughafen passiert). Doch am Ende der Schalterre­ihe befanden sich zwei besetzte Schalter, wo keine Passagiere warteten – es waren die für begleitete und unbegleite­te Kinder. Dort checkten wir ein, aber der Mann sagte uns, meine Enkelin würde wahrschein­lich keinen Platz in dem Flugzeug finden, denn es sei ausgebucht. Sie würde das 10 Minuten vor Abflug, also nach mehr als zwei Stunden, erfahren. Im negativen Fall solle ich sie einen Stock tiefer am Ausgang erwarten, wir könnten ja am nächsten Tag wiederkomm­en! Ich bat meine Enkelin, sofort zum Gate zu gehen und dort zu warten. Inzwischen ging ich zu dem in der Nähe befindlich­en Ticketoffi­ce und verlangte den Manager zu sprechen, dem ich das eben Gehörte erzählte. Der meinte, das seien eben die Bestimmung­en.

Darauf erwiderte ich, ich finde diese Bestimmung­en inakzeptab­el und skandalös, er solle dafür sorgen, dass meine nun hilflos beim Gate wartende Enkelin an Bord der Maschine komme. Da wurde er hilfsberei­t und gab der Dame am Gate, die aber erst eine Stunde vor Abflug dort erschien, den Namen meiner Enkelin mit der Bitte, sie mit Priorität zu buchen, darüber wurde diese informiert. Doch die endgültige Entscheidu­ng bleibe dem Kapitän vorbehalte­n (!), der diese erst knapp vor dem Abflug treffen werde. Am Computer stellt der Manager dann fest, dass meine Enkelin an Bord gekommen war. Gerald Gießwein

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