Starke Männer und ein Marsch
VIDEO Der Albus feiert das 90-Jahr-Jubiläum mit einem eigens komponierten Marsch – und Promis, die einen Bus ziehen. Aber ist das Transportmittel überhaupt noch zeitgemäß?
Beschwingt klingt er, leicht und so eingängig, dass man gern dazu schunkeln will. Die Postmusik spielte am Donnerstag vor dem Schloss Kleßheim den „Albus-Marsch“an, der für das 90-jährige Bestehen des Transportunternehmens komponiert wurde. Geschäftsführer Hermann Häckl hat das Musikstück zum ersten Mal gehört. Er hofft, dass viele Musikkapellen den Marsch ins Repertoire aufnehmen: „Es ist ein bewegtes Stück, perfekt für jeden Anlass.“
Seit 90 Jahren gibt es die Autobus-Linien-Betriebs-Unternehmung Salzburg (Albus). Die Familie Richard hält 51 Prozent der Gesellschafteranteile, die Salzburg AG 49 Prozent. 31 Albus-Fahrzeuge kurven derzeit durch die Stadt. Sie bedienen Strecken, die nicht mit Oberleitungsbussen geführt werden. Zudem organisiert die Firma Gelegenheitstransfers, Ausflüge, Shuttleservice und Hop-on-Hop-off-Busse. 270 Personen erwirtschaften 28 Millionen Euro pro Jahr.
Zum Fest überreichte der Chef der Progress Werbung, Fred Kendlbacher, eine riesige Geburtstagstorte in Busform. Die Gäste mussten sich das Stück Kuchen erst verdienen: Fünferteams sollten einen zwölf Tonnen schweren Bus ein paar Meter ziehen – so schnell wie möglich. Das Promi-Team stärkte sich mit einem Schluck Whiskey: SN-Marketingleiter Christian Lassner, Häckl, Peter Brandl von der Salzburg AG, Kendlbacher von Progress Werbung und Verkehrslandesrat Stefan Schnöll krempelten die Ärmel hoch. Gegen die ProfiTeams von EVO Bus, MAN, Volvo und der Werkstätte Albus hatten sie keine Chance.
Das Siegerteam der MAN stellte die Empfängerin der AlbusSpende vor. 2500 Euro gehen an eine werdende Mutter, deren Partner vor Kurzem an einem Herzinfarkt starb. Sie bekomme keine Waisenpension, sagt Häckl. „Die Spende soll dem Kind einen guten Start ermöglichen.“
90 Jahre sind eine lange Zeit. „Wir sind ein Traditionsunternehmen“, sagt Häckl. „Wenn man so lange auf dem harten Markt der Personenbeförderung bestanden hat, steht man sehr gut da.“Aber sind Busse noch zeitgemäß? Ja, sagt der Geschäftsführer. Immer mehr Menschen würden mit Bussen verreisen, wie etwa der Flixbus zeige. Zudem steigen die Anforderungen in den Städten: „Es kann nicht genug sein, wenn ein Bus alle 15 Minuten fährt.“Ein Intervall von fünf Minuten wäre besser. „Die Taktung bestimmt, wie viele Leute auf Busse umsteigen.“Der Geschäftsführer blickt positiv in die Zukunft. „Wir haben sehr treue Kunden, und Mobilität hat einen großen Stellenwert.“
„Immer mehr Menschen verreisen mit dem Bus.“