Sind Sauna-Dauergäste knausrig?
Bad in Golling ändert die Preise, weil Stammgäste zu wenig ausgeben.
Mit einem Aufstand von Sauna-Stammgästen müssen sich Manager und Mitarbeiter der Therme Aqua Salza in Golling herumschlagen. Einige Kunden protestieren, weil seit 1. Juli die beliebten und relativ günstigen Jahreskarten um 810 Euro nicht mehr verkauft werden.
Es machte schon das Gerücht die Saunarunde, dass es gar keine Jahreskarten mehr geben würde. Einzeleintritte sind bei Weitem nicht so günstig, eine Tageskarte kostet 29,90 Euro. Vereinzelt wichen verärgerte Besucher schon in die Therme Amadé nach Altenmarkt aus. Sie überlegen, dort eine Karte um 979 Euro (für 14 Monate) zu erwerben.
Aqua-Salza-Geschäftsführer Erik Kerwer sagt, dass es im Herbst wieder Jahreskarten geben werde. „Wir haben die Revisionsphase im Sommer genützt, um ein neues Tarifsystem zu überlegen.“Dieses soll mit Beginn des neuen Wirtschaftsjahrs am 1. Oktober gelten. Kerwer betont, dass man Stammgäste schätze, die das Bad „als ihr zweites Wohnzimmer betrachten“.
Aber es gibt da ein Problem: die Wirtschaftlichkeit. Die Dauergäste konsumieren offenbar zu wenig. 113 Jahreskartenbesitzer haben im Durchschnitt (pro Person) 83 Mal die Sauna- und Wellnesslandschaft besucht. Die Therme nahm zirka 91.000 Euro ein. Bei Normaleintritten wären es rund 280.000 gewesen. Und Jahreskartenbesitzer geben im Restaurant deutlich weniger aus als andere. Die Geschäftsführung stellte ein „Missverhältnis“fest. Dass manche gar nichts konsumieren und – eigentlich unerlaubterweise – mitgebrachte Mahlzeiten verzehren, dürfte das Verständnis der Geschäftsführung nicht erhöht haben.
Ab 1. Oktober gibt es im Aqua Salza zwei neue Tarif-Modelle für Jahreskarten: Die günstigere Variante gilt nur noch an Wochentagen. Das zweite Modell gewährt Stammgästen an jedem Tag Einlass in Therme und Sauna – wird jedoch um einiges mehr kosten als die bisherigen Jahreskarten. Dafür ist eine beträchtliche Summe an Guthaben für Konsumationen aufgebucht. Wenn dieses nicht aufgebraucht wird, verfällt es nach einem Jahr. Die Preise stehen noch nicht fest.
„Besitzer von Jahreskarten geben weniger aus als andere.“