Der ungeheuerliche Tappenkarsee
Einer der größten Bergseen in den Ostalpen ist das Ziel dieser Wanderung. Etwas kleiner, aber auch interessant: zwei neue Zwergseen im Talboden.
Um den sagenhaften Tappenkarsee ranken sich viele Gerüchte. Angeblich wohnt ein Lindwurm, eine Art alpenländischer Nessie, im Loch Tappenkar.
Ein wahres Monster wälzte sich im Juli 2014 von einer steilen Nordflanke in das Tal und sorgte für Chaos und Entsetzen. Die gewaltigen Fels- und Schottermassen sind noch immer äußerst beeindruckend, aber trotz aller zerstörerischen Kraft sind so nebenbei zwei bizarre, kleine Waldseen im Talboden entstanden.
Ein möglicher Ausgangspunkt für die Wanderung zum Tappenkarsee ist der Parkplatz Jägersee. Ein weiterer liegt drei Kilometer weiter taleinwärts im Talschluss (Zeitersparnis eine Stunde). Die beiden neuen, smaragdgrünen Seen breiten sich im letzten Wegabschnitt dorthin auf der rechten Seite aus. Vom Talschluss-Parkplatz verläuft der breite Gehweg dann zunehmend steiler durch den kühlen Wald. Einige zu querende Schotterrinnen erinnern noch an den Juli 2014, der im oberen Abschnitt auch eine neue Wegführung nötig machte. Die Wasserspiele mit dem spektakulären Sprühvorhang, durch den früher jeder Wanderer gehen musste, sind damit leider Geschichte, aber der neue, sichere Stufenweg quer über die Nordwand ist auch ziemlich aufregend. Der tosende Wasserfall auf der rechten Wegseite gibt einen ersten Vorgeschmack auf den Tappenkarsee, der sich bald in seiner ganzen Pracht zeigen wird.
Mit dem stillen See tauchen auch die beiden Einkehrstationen auf: die Tappenkarseealm und die weiter südlich, 50 Meter oberhalb gelegene Tappenkarsee-Alpenvereinshütte (bewirtschaftet bis Ende September). Die beiden Häuser verbindet ein halbstündiger Uferweg.
Wer aber noch höher hinaufkommen will, zu einem wunderschönen Kreuz und zu einer gewaltigen Horizonterweiterung Richtung Hohe Tauern, dem sei der Weg 87 auf das Draugsteintörl (2077 m) empfohlen. Direkt bei der Seealm zweigt der schmale Pfad nach rechts ab und erreicht nach dieser ersten Steilstufe eine Traumweide, bevor es wieder mäßig steiler zum Endpunkt Draugsteintörl weitergeht. Der Weg 702a zur Tappenkarseehütte zweigt schon kurz zuvor nach links ab und erreicht nach einer Dreiviertelstunde sein Ziel (ges. 1,5 Stunden, 300 Höhenmeter).
Der Rückweg führt zum Seeufer und entlang der bereits bekannten Route wieder hinab zum Ausgangspunkt.