Die beiden Regie-Altmeister Clint Eastwood und Steven Spielberg grüßen vom Film-Olymp mit ihren neuen Filmen „15:17 to Paris“und „Ready Player One“
Wie jung Steven Spielberg im Herzen geblieben ist, beweist sein jüngster Film „Ready Player One“, nun im Heimkino erschienen, obwohl dort erst vor Kurzem sein fabelhaftes Journalistendrama „Die Verlegerin“(Original: „The Post“) über die skandalösen „Pentagon Papers“Premiere hatte. Dabei ist „Ready Player One“aus ganz anderem Holz geschnitzt, es zeigt den hier infantilen Spielberg, der sich eine Fantasiewelt im Cyberspace gönnt. Dort muss sein Held mittels dreier Schlüssel einen Schatz finden. (Bit?)Coins sind auch im Spiel. Das erinnert indirekt an „Zurück in die Zukunft“und „Indiana Jones“, konkret und physisch sind außerdem „Jurassic Park“und „King Kong“präsent. Richtig gute Trickideen werten die Anmutung einer Comicverfilmung auf, die unverblümt auf ein junges Publikum zielt. Dagegen ist Clint Eastwoods Story hyperreal. Ein beispielloser Kunstgriff liegt schon in der Besetzung. Die drei amerikanischen Soldaten, die 2015 in einem Zug nach Paris einen Terroranschlag verhinderten, werden von den Helden selbst verkörpert. Der Preis für diesen Coup ist hoch. Er wird in Dialogszenen und der schlichten biografischen Substanz deutlich.
Das Drehbuch bleibt entsprechend flau. Immerhin versagt sich Eastwood, den Anschlag selbst aus dramaturgischen Gründen auszuwalzen. Die Tatsache, dass am Schluss die authentische Ehrung des Trios durch Präsident Hollande gezeigt werden kann, gleicht vieles aus.
Ready Player One,
Warner Blu-ray Disc, 140 Minuten, 90 Minuten Bonusmaterial; 15:17 Paris, Warner Blu-ray Disc, 94 Min.