In der Wüste wird auf Lehm gebaut
Österreich-Pavillon für Expo 2020 im heißen Dubai bietet kühle Räume.
Es sind noch zwei Jahre bis zur nächsten Weltausstellung, aber das Großereignis wirft seine Schatten schon voraus. Ab 20. Oktober 2020 ist das Emirat Dubai Schauplatz der Expo (sie läuft bis 10. April 2021), die damit erstmals in einem arabischen Land stattfindet und unter dem Motto „Connecting Minds, Creating the Future“steht.
Österreichs Auftritt nimmt darauf Bezug, dass die Großveranstaltung in einem Wüstenstaat stattfindet. Der Pavillon ist ein sogenannter „Low-Tech“-Kegelbau aus Lehm, der durch eine spezielle Architektur eine natürliche Luftzirkulation und Raumkühlung erzeugt.
Verantwortlich dafür zeichnet das Büro Querkraft, das mit dem Projekt „in dialogue with austria“als Sieger aus dem Wettbewerb hervorging. Auf 2400 Quadratmetern werden unterschiedlich hohe Kegeltürme aus Lehm angeordnet, die verschiedene Lichtöffnungen entstehen lassen. Der Bau kommt somit ohne technische Raumkühlung aus. Die gefühlte Temperatur im Pavillon soll so um fünf bis zehn Grad Celsius gesenkt werden.
Die Teilnahme an der Expo in Dubai lässt sich die Republik rund 16,5 Mill. Euro kosten. 75 Prozent trägt das Wirtschaftsministerium, ein Viertel kommt von der Wirtschaftskammer, sagte deren Präsident Harald Mahrer am Montag. Das Budget entspreche in etwa dem vergangener Expos, sagte Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck. Traditionell wird die Expo genützt, um die Wirtschaftsbeziehungen mit dem Gastgeberland zu vertiefen.
Die Scheichs greifen freilich viel tiefer in ihre Taschen. Die Vereinigten Arabischen Emirate investieren insgesamt sieben Mrd. Euro in die Expo, die auf einem 440 Hektar großen Gelände stattfinden wird. An der Weltausstellung nehmen 200 Länder sowie zahlreiche internationale Organisationen teil. Insgesamt werden rund 25 Millionen Besucher erwartet. „Wir rechnen allein beim Österreich-Pavillon mit etwa drei Millionen Besuchern“, sagte die Regierungsbeauftragte für die Expo, Beatrix Karl.