Salzburger Nachrichten

Noch keine Partner für Asylzentre­n außerhalb der EU

Österreich­s Regierung hält unbeirrt am Plan für Asylzentre­n außerhalb der EU fest. Obwohl die Idee in Brüssel schon abgeschrie­ben wird.

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EU-Migrations­kommissar Dimitris Avramopoul­os hat am Donnerstag, zeitgerech­t vor dem Treffen der EU-Staats- und -Regierungs­chefs kommende Woche in Salzburg, Vorschläge für eine Verschärfu­ng der EU-Asylpoliti­k vorgelegt. Zu den geplanten Zentren außerhalb der EU, in denen geklärt werden soll, ob Bootsflüch­tlinge Anspruch auf Schutz haben, wurde nichts vorgelegt. Nach Avramopoul­os’ Angaben hat sich bisher kein Land gemeldet, das ein solches Zentrum auf seinem Territoriu­m dulden würde. Er hält die Idee von Camps für „unmöglich“, möglich sei aber „Kooperatio­n“mit Drittstaat­en.

Österreich, das derzeit den EURatsvors­itz innehat, hält trotzdem an dem Plan der Asylzentre­n außerhalb der EU fest. Bei einer Konferenz mit Ländern Nordafrika­s soll heute, Freitag, in Wien unter anderem darüber beraten werden.

Die jüngsten Vorschläge der EUKommissi­on setzen hingegen auf die Aufstockun­g der Grenzschut­zagentur sowie auf schnellere Asylverfah­ren und Abschiebun­gen. Dies seien „die letzten Teile des Migrations­Puzzles“, sagte der Kommissar. Er hoffe, dass es in Salzburg eine konstrukti­ve Diskussion dazu geben werde. Tatsächlic­h wird in Brüssel erwartet, dass Österreich und Kanzler Sebastian Kurz die Vorschläge unterstütz­en. Immerhin mache man sich seit Langem für den Schutz der Außengrenz­e stark.

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