Erste Group regelt die Nachfolge von Treichl
Risikomanager Bernhard Spalt rückt 2020 an die Spitze, Treichl wechselt in die Stiftung.
Der Aufsichtsrat der Erste Group hat am Donnerstag die personellen Weichen für die künftige Führung der Bank gestellt. Nach mehr als 22 Jahren an der Spitze wird sich Andreas Treichl Ende 2019 zurückziehen, sechs Monate vor Ablauf seines Vertrags.
Ihm folgt der 50-jährige Jurist Bernhard Spalt, derzeit Risikovorstand in der Erste Bank Österreich. Spalt ist seit Abschluss seines Studiums 1992 in der Erste Group tätig. Von 2006 bis 2012 war er in der Holding im Vorstand für die Steuerung des Risikos zuständig. Danach übte er diese Funktion in den Tochterbanken in Ungarn, der Slowakei und Rumänien aus. 2017 wechselte Spalt in die Österreich-Tochter.
Dass der Nachfolger von Treichl aus dem Haus kommt, entspricht auch dessen Wunsch. In einem SNInterview im Februar sagte er: „Wir haben ein sehr breites Angebot geeigneter Personen in der Gruppe, sodass wir meines Erachtens nicht nach außen schauen müssen.“
Dass die Wahl auf Spalt fiel, begründete Aufsichtsratschef Friedrich Rödler damit, dass dieser in den 27 Jahren in der Bank „breite Erfahrung im Bankgeschäft gesammelt“habe, vor allem in Zentralund Osteuropa. Treichl habe den „größten und leistungsstärksten Bankenkonzern in CEE aufgebaut“, Spalt werde die Erste Group weiter entwickeln. Die Erste Group feiert 2019 ihr 200-jähriges Bestehen. Am Beginn stand die 1819 vom Pfarrer Johann Baptist Weber gegründete „Erste Österreichische Spar-Casse“. Sie setzte sich zum Ziel, auch den Bürgern mit wenig Geld zu Ersparnissen zu verhelfen. Treichl hatte immer wieder betont, dass er sich nach seinem Abgang aus der operativen Führung der Bank verstärkt den Ideen widmen wolle, die bei der Gründung Pate standen. Der 66Jährige wird daher ab 2020 an die Spitze des Aufsichtsrats der ERSTE Stiftung rücken. Die ist größter Einzelaktionär der Bank und verfolgt vor allem soziale Anliegen.