„Unglaubliche Bereicherung“
Manager verteidigten im Eurofighter-Ausschuss Gegengeschäfte.
Der Ex-Magna-Manager Hubert Hödl, der im Zuge des Eurofighter-Deals gleichzeitig für Magna gearbeitet und für EADS Gegengeschäfte abgewickelt hat, geriet am Donnerstag bei seiner Befragung im Eurofighter-UAusschuss teilweise in Erklärungsnot. Hödl hat über zwei Firmen insgesamt 6,8 Mill. Euro von der Londoner Briefkastenfirma Vector Aerospace, die von EADS 114 Mill. Euro für die Abwicklung der Gegengeschäfte bekommen hat, erhalten.
Dass er für EADS und Magna gleichzeitig tätig war, sei von Magna bewilligt und gewollt gewesen. Hödl bestritt, dass es sich bei seinen Unternehmen um Briefkastenfirmen gehandelt habe. Er sei nie in die Typenentscheidung involviert gewesen. „Ich bin kein Lobbyist.“Gegengeschäfte seien „grundsätzlich etwas Positives“. Es sei „bedauerlich, dass es zu so einem negativen Image gekommen ist“. Wenn man es richtig gemacht hätte, wären in 15 Jahren nicht 2,7, sondern zehn Mrd. Euro in die heimische Wirtschaft geflossen.
Auch der frühere Magna-Manager Siegfried Wolf hat bei seiner Befragung im U-Ausschuss die umstrittenen Gegengeschäfte als „unglaubliche Bereicherung“für Österreich verteidigt. Während die Opposition die Gegengeschäfte als Kanal für illegale Geldflüsse sieht, lobte Wolf diese als „business opportunity“. Die damalige schwarz-blaue Regierung habe jedenfalls vernünftig und weitsichtig gehandelt.
Wolf und Hödl hatten im letzten U-Ausschuss ihre Befragungstermine zu den umstrittenen Gegengeschäften rund um den AbfangjägerKauf platzen lassen. Weil der UAusschuss wegen der Neuwahlen vorzeitig beendet werden musste, konnten sie nicht mehr zu Ersatzterminen geladen werden.
U-Ausschuss-Auftritte im zweiten Anlauf