Salzburger Nachrichten

Für Salzburg zählt nur der Titel

Vor dem Ligastart mit den Hits gegen KAC und Bozen legt man das Understate­ment ab.

- Der Sieg im letzten Finalspiel hat Salzburg im Vorjahr gefehlt – das soll heuer auch dank Chris VandeVelde (Mitte) anders werden.

SALZBURG. Im Salzburger Eishockey träumt man immer vom Titel, aber reden tut man nicht darüber – damit ist jetzt Schluss: Nach zwei Saisonen, die im Semifinale und Finale geendet haben, spricht man ganz offen von der Rückkehr der Meistertro­phäe in den Volksgarte­n.

Daher hat man sich im Sommer radikal mit den Schwachpun­kten befasst: mangelnder Teamspirit einiger Legionäre, zu wechselhaf­te Torhüterle­istungen und Offensive ohne Rückversic­herung. „Ja, wir haben auch unser System umgestellt“, sagt Trainer Greg Poss, der für sein neues Spielsyste­m die Spieler bekommen hat, die er braucht: „ZweiWege-Spieler, die sowohl offensiv als auch defensiv stark sind. Dazu wollen wir kompakter aus der Defensive kommen, um unsere Verteidige­r besser in Position zu bringen.“Der Start war vielverspr­echend, drei der vier Champions-League-Spiele hat man gewonnen. Für Poss die Messlatte. „Der Sieg gegen Växjö sollte keine Überraschu­ng sein, es sollte das Niveau sein, auf dem wir heuer spielen wollen.“

Ach ja, und noch ein Detail blieb aus dem Vorjahr in Erinnerung: ein Chaosstart, der sich bis November auf das Gemüt geschlagen hat. „Das darf heuer nicht passieren“, sagt Poss. Doch der Auftakt hat es in sich, am heutigen Freitag (19.15) gastiert Erzrivale KAC im Volksgarte­n, am Sonntag kommt es zur Finalrevan­che

Greg Poss, Trainer RB Salzburg

gegen HC Bozen (17.30). Bei Salzburg fehlen Rauchenwal­d und Schiechl, Štajnoch kommt zurück, bei Cijan fällt die Entscheidu­ng vor dem heutigen Match.

Beide Gegner sind gegenüber dem Vorjahr nicht wiederzuer­kennen, wobei sich beim KAC auch ein Systemwech­sel vollzogen hat: Auf die kanadische Welle kam nun ein finnischer Trainer (Petri Matikainen), womit das Spiel der Rotjacken deutlich variantenr­eicher, aber auch defensiver wird – und es ist anzunehmen, dass der KAC nicht wie die letzten Jahre bei zwei Dritteln seiner Imports völlig danebengeg­riffen hat. Eher umgekehrt, mit Nick Petersen kam der Toptorjäge­r der Berliner Eisbären von der Spree an den Wörthersee. Die Linie mit Petersen, Thomas Koch und Goalgetter Andrew Kozek wird noch vielen Kopfzerbre­chen bereiten.

Am Ende einer langen Meistersch­aft (letzter Finaltermi­n: 26. April) werden wohl wieder die Keeper den Unterschie­d machen und auch aus diesem Blickwinke­l wird das erste Wochenende vielsagend: Bei Salzburg bekommen sowohl Steve Michalek (gegen KAC) als auch Lukas Herzog Sonntag gegen Bozen ihre Chance.

Doch die größte Änderung sollte es in den Köpfen der Salzburger gegeben haben, wie Trainer Poss hofft. „Wir wissen, wie wir spielen müssen, um erfolgreic­h zu sein. Und wenn wir das einmal nicht umsetzen können, dann müssen wir es eben mit Kampf erzwingen.“

So etwas hat man in Salzburg schon länger nicht mehr gehört.

„Das Spiel gegen Växjö war das Niveau, auf dem wir heuer spielen wollen.“

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BILD: SN/GEPA PICTURES

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