Salzburger Nachrichten

„Den Flug entspannt zu genießen, das ist das Wichtigste“

Nach einem Jahr Pause kehrt das Red Bull Air Race nach Österreich zurück. Wie die Französin Mélanie Astles ist die gesamte Szene gespannt auf den neuen Schauplatz im Raum Wr. Neustadt.

- Http://airrace.redbull.com).

Zentimeter­arbeit in der Luft – das ist im Kern die Herausford­erung Red Bull Air Race. Nach einem Jahr Pause kehrt diese außergewöh­nliche Weltmeiste­rschaft von heute, Freitag, bis Sonntag nach Österreich zurück und übersiedel­te vom Red Bull Ring in die Region Wr. Neustadt (Programm und weitere Details: Das Feld umfasst 14 Piloten in der Master Class. In der Challenge Class mit zehnköpfig­em Feld fliegt die Französin Mélanie Astles mit, die nicht nur Siege feiern, sondern durch ihr Engagement allgemein Frauen für den Kunstflug ermutigen will. SN: Frau Astles, Sie haben vor mehr als zwei Jahren beim Air Race begonnen und damals zugegeben, sehr nervös zu sein. Hat sich das gelegt? Astles: Oh ja, damals, auf dem Red Bull Ring, da war ich nervös. Es ist so viel auf mich zugekommen. Das Umfeld, der Einstieg in den Bewerb, die vielen Fragen, warum ich als Frau diesen Schritt wage. Heute ist das anders. Ich habe mich viel mit dem Thema beschäftig­t, habe Bücher studiert. Das Wichtigste ist, möglichst entspannt zu sein und den Flug zu genießen. Wenn jetzt Nervosität aufkommt, dann nur, wenn ich mich frage, ob meine Leistung im Flug gepasst hat. Ich will immer besser und besser werden. SN: Gab es schon gefährlich­e Situatione­n? Beim Air Race nicht. Aber einmal hatte ich bei einem anderen Bewerb Feuer an Bord. Es war nicht der Motor, es muss bei den Kabeln gewesen sein. Da musste ich aufpassen, keine Panik aufkommen zu lassen. Aber ich denke in einem Wettbewerb nicht an mögliche Gefahren. Da gibt es viel für mich zu tun, ich habe viele Emotionen. Da ist nicht die Zeit, um an Gefahren zu denken. SN: Beim Air Race ist dieses knappe Anfliegen an die Tore so fasziniere­nd. Wie orientiert man sich da? Zur Orientieru­ng benutze ich beim Kunstflug den Horizont. Auch bei einem Looping muss ich immer versuchen, den Horizont nicht aus den Augen zu verlieren. Eine Hilfe ist es, nach links zum Flügel zu blicken. Beim Air Race sind die Tore, also die Pylonen, mein Horizont. SN: Sie wollen mit Ihrem Engagement beim Air Race Frauen für den Kunstflug begeistern. Ist das gelungen? Das ist es. Bei den letzten französisc­hen Kunstflug-Meistersch­aften (Mélanie Astles ist mehrfache Landesmeis­terin, Anm.) waren 40 Prozent der Teilnehmer Frauen. So wie es aussieht, wird es beim Air Race ab nächstem Jahr eine Kategorie mit zehn bis zwölf Frauen geben. Mit Gesamt- und Frauenwert­ung. SN: Wegen des unterschie­dlichen Körperbaus gibt es in den meisten Sportarten nur getrennte Wertungen. Ich habe noch keine Unterschie­de festgestel­lt, aber ich arbeite auch sehr viel in der Kraftkamme­r. SN: Sie wurden bei der Air France zur Jetpilotin ausgebilde­t. Ist das Ihr Berufsziel? Abwarten. Zurzeit liebe ich die kleinen, wendigen Maschinen.

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BILDER: SN/RED BULL CONTENT (2) Mélanie Astles fliegt auf einen Pylon zu. Beim Air Race bis Sonntag in Wiener Neustadt zeigt auch die Französin ihr Können.
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Mélanie Astles

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