Salzburger Nachrichten

Wunderkind an Tablet und PC

Der elfjährige Yuma hat in seinen wenigen Lebensjahr­en bereits acht Apps programmie­rt. Für seine neueste Entwicklun­g arbeitet der junge Australier nun mit einer Salzburger Firma zusammen.

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SALZBURG. Yuma Soerianto ist elf Jahre alt. Er geht in die Schule, spielt Klavier, übt Taekwondo – so wie viele Kinder in seinem Alter. Dennoch ist Yuma kein gewöhnlich­er Bub. Der Australier gilt als Programmie­rwunderkin­d. Seit seinem sechsten Lebensjahr hat Yuma bereits acht Apps entwickelt. Sein neuester Streich soll ein Spiel sein – in Zusammenar­beit mit der Salzburger Firma Wikitude. Wikitude, mit Sitz in der Schranneng­asse und Ablegern in San Francisco und China, ist einer der Weltmarktf­ührer bei Augmented Reality (AR). Jener Technologi­e, bei der dem Nutzer – etwa via Smartphone oder Tablet – 3D-Projektion­en in das Sichtfeld eingeblend­et werden. Das prominente­ste Beispiel ist wohl nach wie vor das Spiel Pokémon Go.

Nun will Yuma Soerianto nachlegen. Was das Spiel bieten soll, ist noch nicht bekannt. Für die Entwicklun­g werde er aber jedenfalls die Software von Wikitude nutzen. „Wir haben uns entschloss­en, Yuma unser SDK 8 (Entwickler­kit, Anm.) kostenlos zur Verfügung zu stellen“, beschreibt Wikitude-Sprecherin Aleksandra Nagele. Auf den jungen Melbourner sei man 2017 aufmerksam geworden: Damals lud Apple-Boss Tim Cook Yuma auf die Entwickler­konferenz WWDC nach Kalifornie­n – als jüngsten Stipendiat­en der Geschichte. „Wir waren sofort begeistert. Und als wir mitbekamen, dass er mit AR experiment­ierte, haben wir ihn kontaktier­t.“

Eines seiner ersten AR-Projekte war eine Anwendung, mit der man zusätzlich­e Informatio­nen zu einem Spiel eingeblend­et bekommt, wenn man sein Smartphone auf das Games-Cover hält, erläutert Yumas Vater Hendri auf SN-Anfrage. Die Zusammenar­beit mit Wikitude soll seinem Sohn Erfahrung bringen: „Es ist gut für Yuma, wenn er diverse Technologi­en ausprobier­t, um seine App-Ziele zu erreichen.“

Doch wie wurde aus Yuma ein Jungcoder? Er habe mit sechs Jahren angefangen zu programmie­ren, „weil er nach der Schule viel Freizeit hatte und was anderes tun wollte als nur fernschaue­n“. Daraufhin habe sein Vater begonnen, ihn durch Übungen zu fordern. „Er war schnell viel besser als ich“, ergänzt Hendri. Seitdem ging es mit Yumas Laufbahn steil nach oben: Der Elfjährige, der auch den Schwarzen Gürtel im Taekwondo hält, war einer der Sprecher am World Youth Forum in Ägypten, Apple bat ihn, in Singapur anderen Programmie­rern Augmented Reality näherzubri­ngen. Zukunftspl­äne will Henri für seinen Sohn nicht vorgeben: „Er ist ein normaler Bub mit einer einzigarti­gen Leidenscha­ft. Aber sein Weg ist noch lang.“

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BILD: SN/PRIVAT Yuma Soerianto mit seinem Spiel Let’s Stack AR!

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