Auch Prominente können verloren gehen
Die amerikanische Präsidentin Helen Tyler landet zu ihrem ersten Staatsbesuch in Schweden. Kurz nach ihrer Ankunft verschwindet Tyler aus ihrem Hotel. Spurlos. Die schwangere Psychologin Johanne und ihr Freund Ingvar sollen diesen Eklat rasch aufklären. So beginnt ein vielversprechender Thriller.
Nordische Kriminalfilme haben schon seit gut zwei Jahrzehnten eine feste Anhängerschaft. Begonnen hatte es mit „Kommissar Beck“, später folgten die packenden Reihen um „Wallander“, „Kommissarin Lund“und „Die Brücke“. Seitdem geht es milde bergab, was sich besonders an den jüngsten „Kommissar Beck“-Episoden zeigt.
Auch die Verfilmungen von Bestsellern der norwegischen Autorin Anne Holt, einst sogar Justizministerin ihres Landes, waren bisher nicht vom Allerfeinsten. Zunächst rückte ein mediokrer Vierteiler unter dem Titel „Modus – Der Mörder in uns“ins Programm. Morgen, Sonntag, startet im ZDF (22.00 Uhr) das nächste Quartett, allerdings neu etikettiert und mit einer Reverenz an die Autorin: „Anne Holt – Der Mörder in uns“. Die erwähnte US-Präsidentin ist mit Kim Cattrall ideal besetzt, ein schillernder Star nicht erst seit „Sex and the City“.
Kryptisch und unterschwellig, aber visuell beeindruckend fällt dieses Tauziehen zwischen den um die Sicherheit der Präsidentin besorgten mitgereisten CIA-Beamten und der zuständigen schwedischen Taskforce aus, wobei Johanne von ihrer Zeit beim FBI zehren kann.
Es besteht die Chance, dass dem nordischen Subgenre mit diesem Film neues Leben eingehaucht wird und es sich trotz des frostigen Ambientes nicht um heiße Luft handelt.