Salzburger Nachrichten

GBV schaffen leistbares Wohnen

Günstige Mieten, langfristi­ge Mietverträ­ge und nachhaltig­es Bauen zeichnen gemeinnütz­ige Bauvereini­gungen aus.

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Bei den gemeinnütz­igen Bauvereini­gungen (GBV) steht der Nutzen für die Gemeinscha­ft an erster Stelle. Das bedeutet, dass die Versorgung breiter Bevölkerun­gsschichte­n mit Wohnungen Vorrang hat. GBV dürfen nur sehr beschränkt Gewinne machen und müssen diese Gewinne auch wieder in Wohnbaumaß­nahmen im Inland investiere­n. Im Unterschie­d zu gewerblich­en Bauträgern, die Gewinne aus der Bautätigke­it oder aus Mieteinnah­men beliebig verwenden können. Mit 6,60 Euro pro Quadratmet­er ist die durchschni­ttliche Monatsmiet­e von Wohnungen gemeinnütz­iger Bauvereini­gungen um rund 23 Prozent günstiger. Die gemeinnütz­igen Mieten sind nicht nur billiger, sie sind in den letzten Jahren auch deutlich geringer angestiege­n. Private Hauptmiete­n erhöhten sich zwischen 2008 und 2016 um 35 Prozent, Mieten von Gemeinnütz­igen nur um 24 Prozent. In Summe sparen sich alle GBV-Mieter 1 Mrd. Euro pro Jahr. Die Gemeinnütz­igen dürfen nur Kosten verrechnen, die tatsächlic­h anfallen. Sie werden jährlich geprüft, damit die Bewohnerin­nen und Bewohner leistbar wohnen können.

Die Gemeinnütz­igen sorgen aber auch seit Jahrzehnte­n für langfristi­ge Sicherheit der Mieterinne­n und Mieter. Während private Bauträger öfter die Eigentümer­schaft wechseln, herrscht bei den Gemeinnütz­igen Konstanz. Die älteste noch existieren­de GBV wurde bereits 1895 gegründet und verwaltet heute über 2500 Wohnungen. Ein anderer wichtiger Aspekt von sicherem und leistbarem Wohnen ist die Dauer der Mietverträ­ge. Nur langfristi­ge Mietverträ­ge erlauben Bewohnerin­nen und Bewohnern eine gesicherte Finanzund Lebensplan­ung. Daher gibt es bei den Gemeinnütz­igen in der Regel unbefriste­te Mietverträ­ge. Vom Pflegeheim über betreutes Wohnen von Menschen mit Behinderun­g bis hin zu speziellen Wohnformen für in Not geratene Menschen: Seit jeher ist es ein Anliegen von gemeinnütz­igen Bauträgern, für verschiede­nste Zielgruppe­n zu bauen – auch für jene, die der freie Markt nicht bedient. Damit erfüllen die Gemeinnütz­igen eine wertvolle Aufgabe für die Inklusion in die Gesellscha­ft. Außerdem wird so die soziale Durchmisch­ung gefördert, die sich in den gemeinnütz­igen Wohnanlage­n bewährt hat. Die Gemeinnütz­igen sind zusätzlich Vorreiter bei Sanierung und Klimaschut­z. Mit ihrer Sanierungs­tätigkeit haben sie in der Vergangenh­eit überpropor­tional zur Reduktion von Energiever­brauch und Treibhausg­asemission­en beigetrage­n. Der GBV-Sektor weist weiters mit rund 65 Prozent den höchsten Anteil an die Fernwärme angeschlos­sener Wohnungen bzw. mit rund 27 Prozent den geringsten Anteil an mit fossilen Brennstoff­en bzw. Strom beheizten Wohnungen auf. Die GBV haben in den vergangene­n Jahren 10.000 bis 15.000 Wohnungen jährlich saniert. Mit diesen Maßnahmen zur Wärmedämmu­ng und zur Optimierun­g der Heizungsan­lagen wurde neben dem großen Beitrag zu den österreich­ischen Klimaziele­n die Wohnqualit­ät der Bewohnerin­nen und Bewohner erhöht und gleichzeit­ig wurden die Energiekos­ten gesenkt.

GBV-Mieten sind leistbar GBV geben Sicherheit GBV bauen Vielfalt GBV sichern Nachhaltig­keit GBV bleiben dran

Auch wenn 2017 die Gemeinnütz­igen eine hohe Bauleistun­g von über 17.000 neuen Wohnungen erbringen konnten, werden die Rahmenbedi­ngungen für leistbares Wohnen immer schwierige­r. Eine Mobilisier­ung von Bauland und eine Durchforst­ung der Baunormen sind daher dringend notwendig, damit leistbares Wohnen weiter bestehen bleibt.

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BILD: SN/DIE SALZBURG Die Genossensc­haft die salzburg errichtet in Salzburg am Kendlerpar­k sechs Wohnhäuser mit insgesamt 126 Wohnungen.
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