Mit Voodoopuppen gegen Chefs
Die schrillen Ig-Nobelpreise feiern das Ungewöhnliche.
Nierensteine in der Achterbahn, Fliegen im Wein und Menschen, die Schimpansen nachmachen: Zehn wissenschaftliche Studien, die „erst zum Lachen und dann zum Denken anregen“, sind an der US-Eliteuniversität Harvard mit den sogenannten Ig-Nobelpreisen ausgezeichnet worden. Die traditionell schrille Gala mit mehr als 1000 Zuschauern fand in der Nacht auf Freitag bereits zum 28. Mal statt.
Wissenschafter aus den USA bekamen den Preis in der Kategorie Medizin, weil sie versucht hatten, durch Achterbahnfahren Nierensteine schneller auszuscheiden. Forscher aus Schweden, Kolumbien, Deutschland, Frankreich und der Schweiz erhielten den Preis in der Kategorie Biologie für den Nachweis, dass Weinexperten durch Geruch verlässlich nachweisen können, ob sich in ihrem Weinglas eine Fliege befindet.
Wissenschafter aus Deutschland, Schweden, Rumänien, Dänemark, den Niederlanden, Großbritannien, Indonesien und Italien wurden in der Kategorie Anthropologie ausgezeichnet – dafür, dass sie in einem Zoo nachgewiesen hatten, dass Schimpansen Menschen etwa genauso oft und genauso gut imitieren wie Menschen Schimpansen. Forscher aus Kanada, China, Singapur und den USA wiederum untersuchten, ob es effektiv für Arbeitnehmer ist, Voodoopuppen gegen missliebige Chefs zu verwenden – und erhielten dafür den Preis in der Kategorie Wirtschaft.
Die undotierten Auszeichnungen sollen „das Ungewöhnliche feiern und das Fantasievolle ehren“. Zwischendurch flogen bei der so ganz anderen Preisverleihung Papierflieger durch die Luft, es gibt Sketche und bizarre Kurzopern. Auch echte Nobelpreisträger waren bei der Zeremonie anwesend.